Insbesondere technisch Interessierte Fragen mich oft, warum wir uns für iPhones als Plattform entschieden haben und nicht für ein anderes Smartphone. Hier die Überlegungen:
Mittel- bis langfristig ist diese Frage nicht relevant, da sich die Gerätemodelle und Technologien weiter entwickeln werden. In dieser Hinsicht ist relevant, dass die Kinder persönliche, mobile Geräte erhalten, mit denen sie jederzeit und überall auf das Internet zugreifen können.
Kurzfristig ist jedoch die Wahl des Gerätemodells trotzdem relevant. Folgende Aspekte haben kurzfristig eine Rolle gespielt:
- Usability: Die Smartphones sollen einfach zu nutzen sein. Mir ist schon klar, dass 5. KlässlerInnen mit jedem Smartphone klarkommen. Die Geräte sollen aber nicht nur für Schülerinnen und Schülern einfach zu bedienen sein, sondern für alle Beteiligten, d.h. auch für die Lehrpersonen und weitere ins Projekt Involvierte (Studierende etc.).
Apple hat sich bisher durch eine hohe Usability ausgezeichnet und oft elegante, einfach zu nutzende Produkte angeboten. Allgemein wird attestiert, dass erst mit dem iPhone das Surfen im Internet mit Smartphones brauchbar geworden ist. - Verbreitung: In der Schweiz sind ein Jahr nach Markteinführung zwischen 250’000 und 300’000 iPhones im Einsatz (ähnlich viele wie in Deutschland!). Dies erhöht die Zukunftssicherheit der Plattform (siehe nächsten Punkt).
- Zukunftssicherheit: Obwohl ich mir bewusst bin, dass Smartphones in fünf Jahren anders aussehen werden als heute, sollte die gewählte Geräte- und Softwareplattform mindestens während der Projektlaufzeit von zwei Jahren verfügbar sein. Wüssten die beteiligten Lehrpersonen, dass die verwendete Technologie keine Zukunft hat, so wäre ihre Motivation, Energie in die Einarbeitung und Vorbereitung zu investieren, massiv geringer.
Bei neuen Produkten hat Apple bisher auf Abwärtskompatibilität geachtet, es ist also nicht zu erwarten, dass alte iPhone beim Erscheinen neuer Modelle komplett unbrauchbar oder inkompatibel werden. - Software-Angebot: Mit dem App-Store bietet Apple einen attraktiven und einheitlich zu nutzenden Vertriebskanal für Zusatzprogramme. Dies animiert Programmierer, Software für das iPhone zu entwickeln. Die rigide Kontrolle der Programme kann zwar allgemein betrachtet ein Problem sein, für das Schulumfeld kann dies aber Vorteile haben: Programme zweifelhafter inhaltlicher und technischer Qualität gelangen gar nicht auf das Gerät. Damit steigt (hoffentlich) die Systemstabilität und um gewisse inhaltliche Diskussionen (z.B. Gewaltspiele) muss man sich wenig(er) Gedanken machen.
- Entwicklungsmöglichkeiten: Auch wenn nicht geplant ist, im Rahmen des iPhone-Projekts an der Projektschule Goldau selbst Programme für das iPhone zu entwickeln, ist die Möglichkeit dazu ein Vorteil. Natürlich lassen sich für alle anderen Smartphones auch Programme entwickeln, doch zum Zeitpunkt des Plattformenentscheid schien das nirgends so einfach und durch den Hersteller unterstützt zu sein wie beim iPhone.
Beim Plattformenentscheid haben Hersteller und Sponsor definitiv keine Rolle gespielt: Der Plattformenentscheid wurde von der PHZ Schwyz alleine gefällt, die Firma Apple unterstützt das Projekt weder materiell noch ideell.