Momentan beschäftigen wir uns in der Projektschule einerseits mit dem Abschluss des iPhone-Projekts und andererseits bereits mit dem Nachfolgeprojekt. Das iPhone-Projekt haben wir als zweijähriges, einmaliges Projekt durchgeführt und dies auch immer so kommuniziert. Die Behörden haben uns in den letzten zwei Jahren tatkräftig unterstützt und es ist für mich akzeptabel, dass sie sich nun auf dieses „einmalig“ berufen. Es ist aber erfreulich, dass sie einem veränderten Nachfolgeprojekt positiv gegenüberstehen und es wohlwollend prüfen werden. An der Tagung „1to1“ wurde kommuniziert, dass wir im nächsten Schuljahr mit drei Klassen 1to1 weiterarbeiten wollen und es stellt sich nun die Frage, mit welchem Gerät. Anders als vor zwei Jahren bei der Lancierung unseres iPhone-Projekts gibt es mittlerweile viele Projekte in Europa und Übersee mit iDevices, z.B. mit iPad an der KAS oder mit Netbooks in Guttannen oder auch Projekte mit iPod touch.
Bei uns kristallisiert sich in der Diskussion das iPad oder der iPod-touch heraus und wir sehen bei beiden Geräten Vor- und Nachteile. Interessanterweise decken sich viele davon mit der Diskussion, welche ich mit meinen iPhone-Schülern nach der Lancierung des iPad1 geführt habe. Die Vorteile des iPad sind schnell gefunden: Es bietet mehr Bildschirmfläche und lädt förmlich dazu ein, alle Schulbücher dafür zu digitalisieren. Es wird die PC im Schulzimmer (fast) ersetzen und ist vielseitiger einsetzbar. Vom technischen Standpunkt her eigentlich eindeutig. Wieso sollte ich ein kleines Gerät diesem multimedialen Wunderding vorziehen? Genau deshalb: es ist klein! Ich habe in den letzten zwei Jahren die Erfahrung gemacht, dass oft ausserschulisches Lernen mit dem iPhones stattgefunden hat. Das iPhone war immer dabei – beim Warten auf den Bus, bei der Spielpause auf dem Fussballplatz und auf der langweiligen Autofahrt zu den Verwandten. Die Zeit haben viele Schülerinnen und Schüler genutzt, um Vokabeln zu büffeln, Einmaleins zu trainieren oder miteinander in Kontakt zu sein. Das passiert mit dem iPad wenig oder gar nicht, weil es zu gross ist und die Schüler es nicht mitnehmen werden. Es wird nicht „ihr“ Gerät sein, sondern ein Gerät der Schule für die Schule.
Beim iPhone-Projekt sind wir davon ausgegangen, dass in 5-10 Jahren die Kinder sowieso solche Geräte haben werden und die Schule sie dann einsetzen können muss. Wenn ich nun im Umfeld meiner eigenen Kinder schaue, welche Geräte sie heute mit sich herumtragen, sind es keine iPads, sondern fast ausschliesslich iPod touch. Ihr persönliches Gerät soll klein und handlich sein, damit sie es überall mitnehmen können. Wenn ich als Lehrperson den Kindern dann noch beibringen kann, wie man es nebst dem konsumbetonten Einsatz produktiv brauchen kann, ist das sicher sinnvoll.
Dass der Bildschirm klein ist und man darauf nicht wirklich arbeiten kann, haben meine Schüler in den letzten zwei Jahren widerlegt: Sie schreiben Blogs, recherchieren im Internet, erstellen MindMaps und erledigen die Korrespondenz. Für die Kinder scheint das kleine Display kein Problem zu sein. Die Schüler antworteten auf die Frage ‚iPad oder Touch?‘ zuerst mehrheitlich mit iPad. Es sei cooler und niemand habe es. Nach und nach kam aber in der anschliessenden Diskussion heraus, dass der Touch doch besser sei und am Ende waren sie unisono für den Touch – ohne meine Einwirkung. Cool oder praktisch – gross oder klein – bald müssen wir uns entscheiden; ich bin gespannt auf die Kommentare und freue mich auf eine rege Diskussion.
Ich würde auf das Gerät tendieren, das im Moment in der Schule am meisten Vorteile aufweist. – Der primäre Ansatz muss ja sein, die Funktionen im Unterricht nutzen zu können. In zehn Jahren werden wir ja vermutlich gar keine „Geräte“ mehr haben. Die Tastatur wird auf den Tisch oder das Fenster projiziert, das Bild irgendwo erscheinen …
(Gruss aus Zürich:)
Das iPad ist zwar jünger und deshalb noch etwas exklusiver, aber das was die beiden Geräte unterscheidet ist eigentlich „zeitlos“ (Es sei denn die Vermutung aus dem Kommentar von Thomas Merz würde effektiv zu einem ausgereiften Produkt heranwachsen). Die Grösse des Bildschirms steht der Handlichkeit des Gerätes gegenüber. Was diese neue Generation aber vor allem aus macht ist, dass man immer und überall einen voll vernetzten Computer bei sich hat. Für ein Student, kann das iPad durchaus das richtige Instrument sein, da er ja auch sonst all die schweren Bücher steht’s herum trägt. Für die Primarschule, sehe ich die Vorteile allerdings auch eher bei den kleineren Geräten, welche in den Hosensack passen, und ganz spontan verwendet werden können.
Bin gerade erst durch einen Link auf unseren iPadblog hier auf deinen Artikel und die Diskussion gestossen. Hmm, bzgl. der Größe wäre ich nun doch vorsichtig. Klar ist so ein Touch klein und passt in die Hosentasche, aber das iPad2 ist sehr flach und leicht und man kann es auch fast überall mitnehmen. Ich selbst habe es nun oft in einer kleinen Umhängetasche fast überall mit. Ich würde nicht sagen, dass es ein Gerät „nur für die Schule“ ist. Ich denke die Schüler werden es auch öfter dabei haben und das Arbeiten auf dem Gerät ist DEUTLICH komfortabler und produktiver (nicht dass ich nicht auch viel auf dem iPhone arbeite). Schwierige Entscheidung! Gruß aus Köln und: Weitermachen!
groß oder klein?
Vielleicht beides … bei der Frage kam mir das Gerät … war es von Asus/Acer? … in den Sinn. Es wurde ein Kombigerät vorgestellt. Das Handy hat Android als Betriebssystem und ist entsprechend handlich. Auf der anderen Seite ein Pad, in das man das Handy einstecken kann, so dass man ein Pad hat.
Für unterwegs das Handy und in der Schule auch mit dem Pad.
So kann man auch die Bücher ersetzen.
Grüße, Birgit
Hab nachgeschaut: PadPhone von Asus