Über ein Jahr ist es her, als ich meinen Schülerinnen und Schülern ein iPad austeilte. Die Augen strahlten freudig, während die Hände das Tablet behutsam bedienten.
Es scheint mir eine Ewigkeit her. Denn inzwischen ist der Umgang mit dem Tablet völlig selbstverständlich geworden. Ein erstes Display wurde zerscheppert, Kopfhörer gingen kaputt, Geräte kamen mit leerem Akku zur Schule oder wurden gleich ganz zu Hause vergessen.
Es gibt Kinder, die können Sorge tragen zu einem Schulbuch und geben es nach zwei Jahren zurück und es sieht aus wie neu. Bei anderen Kindern fragt man sich, wie es zu Hause wohl aussieht, wenn das Mathebuch in kurzer Zeit schon so in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zu erwarten, beim Umgang mit elektronischen Geräten würde das anders aussehen, ist verfehlt. Es ist wohl nicht die Frage, wie viel Wert etwas hat, damit sich der Mensch sorgfältig darum kümmert. Es ist viel eher eine Frage der Einstellung, wie man mit Dingen umgeht.
Doch alltäglich ist der Umgang auch im positiven Sinne. Die Apps werden völlig selbstverständlich genutzt. Notizen erfassen und mittels Beamer in Sekundenschnelle der Klasse präsentieren, einen Lesetext aufnehmen und anhören, ein Bild als Vorlage für den Zeichenwettbewerb suchen, einen Text für ein Hörverständnis anhören, Lösungen aus er Dropbox laden, Hausaufgaben notieren… Diese Liste liesse sich beliebig verlängern.
Ich bin erstaunt, wie wenig Zeit ich für technischen Support aufwenden muss, eine sehr angenehme Erkenntnis und zugleich ein Zeichen dafür, dass der Einsatz von digitalen Geräten eben tatsächlich auch für andere Lehrpersonen alltäglich werden könnte. Die technischen Hürden werden laufend kleiner. Die Frage ist nun: Wann wird die Bereitschaft der Pädagogen und Schulträger grösser, dass Geräte wie Smartphones oder Tablets und ähnliche bei einem sinnvollen Umgang ihre Berechtigung im Schulalltag haben?
Egal, welche Einstellung oder Sorgfalt man zu etwas hat, ein iPad kann immer runterfallen und/oder kaputt gehen, wenn man es (all)täglich nutzt. Ein zerscheppertes Display auf 20(?) Kinder in einem Jahr ist wohl mehr als Kollateralschaden abzuhaken 😉