Flatscreen – „nice to have“ oder „must have“?

Bild_FlatscreenIch habe mich gerade dabei ertappt, anstelle einer Hellraumprojektorfolie kopieren zu gehen, die Lösungen des Lückentexts auf dem (erst kürzlich hinter der Wandtafel montierten) LFD-Flatscreen zu zeigen. Da ich bloss das Dokument auf dem Laptop öffnen, das VGA-Kabel anstecken und den Flatscreen anschalten muss, ist es einerseits nicht nur ökonomischer, sondern auch viel schneller, resp. effizienter.

Ich habe mich zuvor oft gefragt, ob der neue Flatscreen zukünftig irgendwas an bestehenden Apparaturen in meinem Schulzimmer bloss ergänzen oder vielleicht sogar ersetzen würde? Da ich mir damals für das Projekt Digitaler Alltag einen privaten Beamer an der Decke montiert hatte und Wandtafel und Hellraumprojektor sowieso fast täglich nutze, war ich mir nicht sicher, ob mir ein Flatscreen überhaupt was bringen würde oder bloss ein nettes „nicetohave“-Accessoire darstellen würde. Was ich damals nicht wusste, ist mir inzwischen klar geworden: Der Flatscreen ist „nice to have“ sondern ein „must have“!
Bild_Beamer

Neben den bereits in einem älteren Artikel beschriebenen Vorteilen, sprechen auch noch weitere Punkte für einen Flatscreen im Schulzimmer: Das Bild ist schärfer, heller & farbiger als alle Hellraumprojektor- oder Beamer-Projektionen. Mit einer Bilddiagonale von 192 cm wirkt das Flatscreen-Bild praktisch gleich gross wie das vom Beamer projezierte Bild auf der Leinwand (die vor der Wandtafel heruntergezogen wird und dadurch faktisch schon näher beim Betrachter ist). Beide Bilder haben aber die beinahe identische Bildschirmdiagonale.
Fakt ist und bleibt aber: Ein festmontierter Flatscreen erleichert einem die Arbeit, da man darauf schneller „noch kurz was zeigen“ kann, als auf dem Beamer, da keine Leinwand heruntergezogen und das Zimmer abgedunkelt werden muss. Gleichzeitig mit dem Flatscreen kann die Wandtafel benutzt werden, was einen erheblichen Vorteil ausmacht. Da der Flatscreen kein Fernseher ist, besitzt er neben mehrere HDMI, VGA, DVI, Component, Composite, etc. leider keinen zusätzlichen Antennenanschluss, was ich etwas bedauere.

Fazit: Seit ich den Flatscreen montiert bekommen habe, nutze ich ihn täglich mehrmals. Neben der Wandtafel ist er ganz schnell das meistgenutzte Präsentationsgerät geworden. Hellraumprojektor und Beamer kommen kaum noch zum Einsatz und werden im Schulzimmer entweder vor sich hin stauben oder wohl bald entsorgt werden. Mit dem Allshare-Cast können meine Schüler sich ebenfalls mit ihrem Tablet via Screen Mirroring mit dem Flatscreen verbinden und so Vorträge oder Fotos o.ä. präsentieren. Es gibt seit Jahren viele Blogs zum Thema, aber jeder muss schlussendlich für sich entscheiden, was am besten in sein Zimmer und seinen Unterricht passt. Ich weiss es jetzt: Es ist ein „nice to must have“.

Eine kleine Anekdote zum Schluss: Heute nutzte ich wieder kurz den Beamer, um zum Schluss der Lektion noch einen kleinen Film zu zeigen. Ein freudiges Raunen ging durch die Reihen, als ich ihn einschaltete, was mich erstaunte. Auch auf die Frage, wieso die Kinder sich auf den Beamer freuten, konnten sie es nicht wirklich erklären. Mir kam es so vor, als würden sie einfach einen „alten, vertrauten Freund“ begrüssen. Als ich nämlich Monate zuvor schon mal den Röhren-TV (mit seinen 70 cm Bildschirmdiagonale) ins Zimmer rollte, um – als Bild&Ton-Chef unseres Lehrerteams – kurz zu überprüfen, weshalb er nicht funktionierte, ging das gleiche freudige Raunen durch die Reihen mit der Aussage: „Yeah, wir schauen fern“! Und obwohl wir schon ein paar Filme via Beamer auf der Leinwand geschaut hatten, freuten sich die Kinder auf diesen kleinen Röhren-Fernseher wie auf den Besuch eines alten, vertrauten Freundes.

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