Handy, Smartphones, Internet und Computer sind inzwischen auch aus unserem Schulalltag nicht mehr wegzudenken. Das Projekt Flimmerpause fordert die Teilnehmenden auf, ihre Freizeit eine Woche lang ohne Bildschirmmedien zu gestalten. Dazu sind auch die Eltern eingeladen.
Seit Beginn der Flimmerpause im Frühling 2006 haben jährlich mehr als 2000 Teilnehmende aus dem Kanton Luzern eine flimmerfreie Woche eingelegt und seit 2016 machen auch die Kantone Nidwalden, Schwyz und Uri mit. Das Experiment regt an, den eigenen Medienkonsum zu reflektieren, darüber zu diskutieren und die Freizeit anders zu gestalten.
In der Woche vom 6. bis 11. Juni 2017 fand nun also diese „Flimmerpause“ statt und neben 800 Kindern aus dem Kt. Schwyz machte auch meine BYOD-Klasse der Projektschule Goldau (inkl. Lehrer) dabei mit.
Die Kinder der 6. Klasse a liessen dazu ihr iDevice im Schulzimmer einschliessen und bekamen es dann erst am Freitag wieder zurück. Zuvor wurden Kinder & Eltern über dieses Experiment informiert. Alle Teilnehmer erhielten dazu ein gelbes Gummiarmband mit der Aufschrift „Flimmerpause“, welches sie daran erinnerte, dass sie die Zeit, welche sonst beim Gamen und Surfen verbracht wird, neu zu füllen haben.
Wir starteten – wegen Pfingsten – erst am Dienstagnachmittag, schlossen dann unsere Geräte weg und bekamen sie erst am Freitagnachmittag wieder zurück. Grundsätzlich hätte die Flimmerpause aber bis Sonntag gedauert. Das Experiment basierte auf freiwilliger Basis und konnte somit von jedem jederzeit abgebrochen werden. Was aber nicht geschah. Die Erfahrungen, die wir mit dieser digitalen Entgiftung sammelten, waren für uns als BYOD-Klasse schlussendlich Kern der Sache. Deshalb hielten wir unsere Gedanken dazu täglich schriftlich fest & diskutierten darüber in der Klasse. Einzelne Statements der Kinder sind unten noch aufgeführt.
Zur „Flimmerpause“ wurden wir vom Radio SRF1 (Regionaljournal Zentralschweiz) und dem Radio Central interviewt & begleitet.
Die Radio-Podcasts zum Nachhören gibt’s hier:
RADIO CENTRAL (3:41 min, Podcast vom 7. Juni 2017)
RADIO CENTRAL (3:21 min, Podcast vom 12. Juni 2017)
SRF1 (2 Podcasts auf der SRF-Website vom Juni 2017)
Statements einzelner Schüler nach der Flimmerpause:
„Es war sehr langweilig ohne Gerät, man wusste nicht, was man machen soll“ (Florian)
„Es war sehr spannend, ich habe sehr viel für meine Familie gemacht.“ (Robin)
„Es war nicht so schwierig, wie ich zuerst dachte. Ich hatte jeden Tag etwas vor. Ich habe mein Gerät nicht so vermisst.“ (Ideal)
„Am besten fand ich, dass ich abends immer müde war.“ (Benjamin)
„Am Anfang war ich sehr aufgeregt und fand es lustig, doch noch am selben Abend fand ich es dann doch blöd, weil ich nicht wusste, was ich machen soll.“ (Léonie)
„Es war irgendwie noch cool, es war mal etwas ganz anderes. Ich würde es aber nicht mehr machen.“ (Sara)
„Ich habe gemerkt, dass ich schneller einschlafe.“ (Yanick)
„Ich fand diese Erfahrung toll. Ich verbrachte viel mehr Zeit draussen.“ (Aliyah)
„Ich habe viel gelesen und war mehr draussen.“ (Rico)
„Ich vermisste es, meinen Kolleginnen zu schreiben. Es ist aber nicht so viel passiert, deshalb kam ich ganz gut ohne Gerät aus. Es fiel mir auch leichter, da die ganze Klasse mitmachte.“ (Tatjana)
„Am Mittwoch ging ich auf den Schulhausplatz und da war mehr als die halbe Klasse dort. Als ich das Gerät wieder bekam, waren nicht viele Nachrichten drauf.“ (Ramona)
„Zum Glück rief mich ein Freund an, sonst hätte ich es vor Langeweile nicht mehr ausgehalten.“ (Almin)
„Am meisten habe ich vermisst, Musik zu hören. Aber es war eine gute Erfahrung.“ (Lia)
„Ich habe mehr Zeit mit der Famile verbracht.“ (Sandro)
„Also ich habe gerne bei der Flimmerpause mitgemacht.“ (Elena)
„Es war eine tolle Erfahrung.“ (Fabian)