Engagements der Wirtschaft in der Schule werden in der Schweiz kritisch beobachtet. Zu Recht wird die Frage gestellt, welche Absichten hinter solchen Engagements stehen. Zum vorliegenden Projekt wurde schon der Verdacht geäussert, dass hier entweder ein Hardware-Hersteller seine Produkte präsentieren oder ein Telecom-Unternehmen neue junge Kunden gewinnen will.
Als Initiator und Leiter des Projekts habe ich aus folgenden Gründen ein gutes Gewissen:
- Die Initiative für dieses Projekt ist vom Institut für Medien und Schule (IMS) der PHZ Schwyz und nicht von Unternehmensseite ausgegangen.
- Sämtliche Rahmenbedingungen (Projektdauer, Umfang der Unterstützung etc.) wurden vom IMS und nicht von Unternehmensseite festgelegt.
- Weder das IMS der PHZ Schwyz noch die Primarschule Goldau ist gegenüber Unternehmen irgendwelche Verpflichtungen eingegangen.
Zudem besitzen gemäss der KIM-Studie von 2008 in Deutschland 66% der 10-11jährigen und 86% der 12-13jährigen bereits ein eigenes Mobiltelefon. Kinder in diesem Alter müssen somit nicht mehr als Kunden gewonnen werden, sie sind bereits Kunden der Telecom-Industrie.
Im Vergleich zur penetranten Dominanz von Microsoft und Windows (siehe auch ITC-Lehrplan) in den Schulen ist die Frage wohl eher nur rhetorisch gemeint … oder hätte man dieses Projekt auch mit WindowsMobile durchführen können?
Lieber Herr Bär, die Frage ist keinesfalls rhetorisch gemeint. In den über zehn Jahren, in denen ich mich mit ICT in der Bildung beschäftige, wurden mir bereits Präferenzen für alle möglichen Firmen und Betriebssysteme vorgeworfen, teilweise gar in der selben Sitzung. Ich erachte mich selbst aber als betriebssystem-agnostisch, was sich unter anderem auch darin zeigt, dass ich derzeit drei Geräte mit drei unterschiedlichen Betriebssystemen besitze und nutze (Windows, Mac OS X, Linux).
Was ich jedoch nicht verstehe, ist Ihr Hinweis auf den ICT-Lehrplan. Sollten Sie den Zentralschweizer ICT-Lehrplan für die Volksschule aus dem Jahr 2004 meinen, so scheint mir dieser eigentlich neutral formuliert zu sein. Wo sehen Sie da Hinweise auf spezifische Firmen oder Produkte?
Bei den Drogenhändler nennt man so etwas „anfixen“.
Das soll auch mit den Kindern gemacht werden, das zeigt sich schon darin, dass das Handy auch im Privatleben gebraucht werden kann und soll.
Es ist im hohen Masse verantwortungslos, bei all den Schäden, die Handys verursachen, so etwas zuzulassen. Ich empfehlte allen, die Seiten http://www.gigaherz.ch; http://www.next-up.org; http://www.diagnose-funk.org sich einmal anzuschauen, damit sie sich mit den Folgen auseinandersetzen.