Die iRoPods kommen…

Inspiriert wurde ich von einer Oase. So nennt man Seiten im „Sprachstarken“ (Deutsch-Lehrmittel), die zu keinem Themenblock gehören und zum Verweilen, Fantasieren oder Tüfteln einladen. Darin finden sich auf Seite 52/53 die sogenannten „Gesichter“. Das Bild oben sagt mehr als tausend Zeichen, oder? Also schickte ich im Zeichenunterricht am Dienstagnachmittag meine Schüler mit dem iPod Touch „bewaffnet“ auf grosse „Gesichter“-Entdeckungstour rund ums Schulhaus und dabei musste jedes Kind eigene Gesichter finden und fotografieren. Hatte man ein „Gesicht“ gefunden und fotografiert, musste man das Bild via E-Mail an meine digitale Schuladresse schicken. Nachdem ich die Bilder empfangen hatte, speicherte ich sie im Klassenordner ab und druckte sie gleichzeitig farbig aus. Dies passierte innerhalb von wenigen Minuten, so dass die Kinder ihre Bilder sehr schnell an der Wandtafel bestaunen konnten. Mit einem Apple-TV hätte man dies natürlich auch (bequemer) direkt auf den Beamer schicken können.

Die Kinder hatten nun in einem nächsten Schritt die Aufgabe eine Figur zum Gesicht zu kreieren und sie auf ein Blatt (DIN A4 oder A3) zu zeichnen. Ausgemalen musste man nicht mehr erkennen können, wo das Gesicht aufgeklebt war und wo gezeichnet oder gemalen wurde. Ausgeschmückt wurde das Bild noch mit ein wenig Hintergrund und einem erfundenen Namen. Auch ich suchte nach einem passenden Namen für diese Unterrichtssequenz und mir gefiel – nach einigem Hin und Her – der Name  „iRoPods“ am besten. Bestimmt gibt es viele ähnliche Unterrichtssequenzen, dennoch war es unsere erste kreative Arbeit mit dem iPod Touch und hoffentlich noch nicht die letzte. Inzwischen haben die Kinder sogar weitere Gesichter entdeckt und manche von den „iRoPods“ wurden sogar zu coolen Hintergrundbildern auf dem iPod Touch.

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Volle Kraft voraus

Das letzte Wochenende wurde heiss herbei gesehnt. Endlich durften die iPads den Weg nach Hause mitmachen. Davor gabs aber noch einiges zu erledigen.

Bereits vor einigen Wochen begann die Erstellung einer Nutzungsvereinbarung. Ähnlich wie bei Christian Neffs iPhone-Projekt vor zwei Jahren wurde der Vertrag von der Klasse selbst erarbeitet. Dieser Prozess führte über mehrere Schritte, jedes Kind hatte mehrfach die Möglichkeit, eigene Vorstellungen einzubringen. Die daraus entstandenen Diskussionen waren sehr spannend, und in meinen Augen auch notwendig. Dabei wurden auch unerfreuliche Themen wie Gewalt und Pornografie im Internet auf den Tisch gelegt. Der sichere Umgang mit den neuen Medien will gelernt sein, doch wer zeigt den Kindern den Weg dazu? Durch das Projekt „Digitaler Alltag“ kann ich diesen mitunter auch unangenehmen Themen gar nicht mehr aus dem Weg gehen, und ich bin froh darüber. Der Vertrag kann hier heruntergeladen werden.

An einem Elternabend wurde vorgestellt, was bisher in der Schule lief. Es war uns aber auch ein Anliegen, die Eltern darauf vorzubereiten, dass das iPad nun nach Hause kommt und welche Auswirkungen das haben könnte. Am Ende des Elternabends bestand dann noch die Möglichkeit, selber die Geräte der Kinder auszuprobieren. Davon wurde rege Gebrauch gemacht. Einige Eltern hinterliessen ihre Spuren in Form eines Fotos als neues Hintergrundbildes, andere Eltern waren froh, wenn sie das Gerät nur schon entsperren konnten. Heterogenität auch hier.

Gestern empfing ich die Kinder mit grosser Spannung aus dem Wochenende zurück. Wie war es denn nun zu Hause? Natürlich berichteten einige, dass ihre Geschwister oder Eltern das Gerät auch in die Finger nehmen wollten. Streit gab es aber so gut wie keinen deswegen. Die Nutzung betrug durchschnittlich weniger als eine Stunde pro Tag, was sich noch im Rahmen hielt. Vor allem wenn man bedenkt, dass einige Kinder noch Aufgaben fertig zu machen hatten, die sie im Verlauf der Woche nicht gemacht hatten.

Auch die nächsten Wochen erwarte ich mit Freude und Spannung. Bisher lief alles einwandfrei. Die Kinder sind mit Freunde und grossem Eifer an der Arbeit und gehen sorgfältig mit dem Gerät um. Die Eltern sind teilweise kritisch, aber stets konstruktiv und stehen dem ganzen offen und interessiert gegenüber. Am Elternabend hat sich deutlich gezeigt, dass sie hinter dem Projekt stehen. Das war auch für mich wichtig, denn so gehe ich die zusätzliche Arbeit gerne an.

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Vertrag unterzeichnet – iPod zu Hause

Wie vor zwei Jahren beim iPhone-Projekt bildete der erarbeitete Vertrag die eine Grundlage, dass die Schülerinnen und Schüler den iPod nach Hause nehmen durften. Der Vorgang war gleich wie damals. Gleichzeitig fand auch ein Elternabend zum Thema „Der iPod zu Hause“ statt, bei welchem die Eltern sehr zahlreich erschienen sind und sich durch uns informieren liessen. Ich finde es nach wie vor wichtig, einen Vertrag mit den Schülern gemeinsam zu erarbeiten und somit einen wahrscheinlich nicht astreinen, juristisch korrekten Vertrag zu haben, dafür einen, der von den Schülern und Schülerinnen verstanden wird.

Besonders interessant fand ich, dass die Schüler nach dem Abgeben des von ihnen und den Eltern unterschriebenen Vertrags eine Kopie für sich verlangten, damit sie auch später nachschauen können, was Sache ist. Dieser Wunsch kam vor zwei Jahren nicht und zeugt für mich von einem grossen Willen, den Vertrag wirklich einhalten zu können.

Nun hatten die Kinder den iPod zum ersten Mal zu Hause und eine Kurzumfrage zum Umgang mit dem iPod am Wochenende zeigt, dass das Gerät zwar gebraucht wurde, aber nicht zum Mittelpunkt avancierte. Das freut mich. Gemäss den Aussagen der Kinder gab es keine Probleme mit den Eltern wegen übermässiger Nutzung. Drei Viertel der Klasse haben den iPod mit dem privaten W-Lan verbunden und viele haben sich rege via FaceTime ausgetauscht. Probleme gab es bei vier Schülern mit dem Synchronisieren der iPods, das war allerdings auf eine Fehlinformation meinerseits zurückzuführen.

Ich bin froh, dass wir nun die Handbremse gelöst haben und freue mich auf die kommende Zeit.

Für Interessierte stellen wir den Vertrag zum Download zur Verfügung – aber eben: selber erarbeiten macht’s aus!

 

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Potz Holzöpfel und Zipfelchappe

Schade. Warum eigentlich nicht? Aber vielleicht auch „nur“ einen iPod touch? Meine 3. Klässler haben doch auch gerade einen iPod touch erhalten, hi, hi, hi! Also ich finde, man sollte ein wenig mit der Zeit gehen. Nein, also wirklich. Andrea Jansen meint dazu allerdings aktuell: «Kasperli lebt in einer Fantasiewelt. Er kriegt also auch bei uns nicht plötzlich ein iPhone und hat keinen Facebook-Account.»
Das Projekt startet laut Frau Jansen in diesem Sommer. Zusammen mit den Autoren Nik Hartmann (39) und Nadja Zimmermann (35) wolle man die Tradition weiterführen, die Ende der 60er Jahren durch Jörg Schneider ins Leben gerufen wurde und dann 1995 ein Ende fand, weil Herr Schneider nicht mehr wollte. Kann man ja auch nachvollziehen, oder? Wer will schon freiwillig sein Leben lang den „Kasper“ machen? Und nun gibt’s eben am 23. März mit den beiden Erzählungen «De Seegeischt im Fürwehrweiher» und «S verzauberete Flugzüüg» eine Neuauflage. Andrea Jansen sagt dazu: «Kasperli ist frech, mutig und hat immer die besten Ideen!»

Stimmt: Kasperli hat immer die besten Ideen. Aber ich persönlich finde es sehr schade, dass es Kasperli nicht zumindest versucht, ein wenig im digitalen Zeitalter anzukommen. Vielleicht hätte er ja auch die besten Apps? Wäre es nicht sehr spannend, wenn er mit einem „Hexen-App“ gegen all die bösen Hexen kämpfen und sie besiegen kann? Oder wie er mithilfe eines Cockpit-Apps das verzauberte Flugzeug sicher landet? Oder wie er via WhatsApp seine Freunde herbeiruft, um so allen üblen Schurken das Handwerk zu legen? Oder wie er mit dem Kompass aus dem Wald herausfindet? Oder mit der integrierten Fotokamera das einzige Beweisfoto des bösen Seegeistes in HD-Qualität schiesst (oder filmt) und ihm dann endlich alle glauben? Also mich würden solche Geschichten brennend interessieren.

Zum Schutze von Kasperli (ihn gibt’s übrigens nicht als App) und seiner Autorenschar muss ich natürlich aber auch erwähnen, dass sie ja alle eben auch „nur“ digitale Imigranten sind und noch keine echten „digital natives“. Auch wenn der Kasperli nun neu geboren wird, die kommenden (eben „digital natives“) Autoren wachsen auch erst jetzt heran. Vielleicht fragen sich die kommenden Kasperli-Hörer dann plötzlich, weshalb der Kasperli nicht einfach – genau wie Papa – sein iPhone benützt, wenn er Hilfe braucht, wenn er etwas mal nicht so genau weiss oder schnell via SMS oder WhatsApp bei Mama nachfragt, was sie ihm aufgetragen hat oder was er genau tun soll, wenn die böse Schlange ihn auffressen möchte. Schliesslich weiss Mama immer Rat. Tja, leider werden wir es – mit dieser Neuauflage – wohl nie erfahren.

Zum Schluss noch: Die neuen Geschichten erscheinen auf CD und Kassette. Ja, sie haben richtig gelesen: auf Kassette. Nun, lieber Kasperli: Willkommen im Zeitalter von iDevices, MP3-Players, Tablets, iCloud und iTunes… – „wenn d’weisch, was i mein?“

Mehr zum Thema gibt’s (sicher) auf www.blick.ch

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Integrieren statt ignorieren

Seit kurzem ist die Dokumentation des 1. Schweizer Medienkompetenztages online verfügbar. Darunter auch die Video-Aufzeichnung meines Referats Integrieren statt Ignorieren mit Erkenntnissen aus dem iPhone-Projekt (Dauer: 17 Minuten). 

 

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1:1 mit Handbremse

Seit bald über einem Monat habe ich nun wieder die lang ersehnte 1:1 – Ausstattung. Ich bin froh, dass ich meine Schülerinnen und Schüler dank dem iPod ohne grossen organisatorischen Aufwand und ohne nennenswerte technische Hürden individuell lernen lassen kann. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, etwas fehlt noch. Weil wir das Gerät in einer Einführungsphase erst im Schulzimmer brauchen, ist es noch nicht in der (privaten) Lebenswelt der Kinder angekommen. Aus der Erfahrung mit dem iPhone-Projekt weiss ich, dass eine viel grössere Qualität entsteht, wenn die Kinder das Gerät als Teil ihrer persönlicheen Lernumgebung wahrnehmen und das ist erst richtig möglich, wenn wir dies auch zulassen. 1:1 nur als eine technische Ausstattung mit Geräten anzusehen ist meines Erachtens falsch – es braucht auch den Mut, 1:1 zuzulassen. Beim iPhone-Projekt wurde dieser Mut belohnt, denn der Hype um das Gerät schwächte sich nach dem Zeitpunkt, als sie es immer benutzen konnten, sehr schnell ab. Das iPhone wurde alltäglich und stand mehrheitlich nicht mehr im Mittelpunkt wie ein goldenes Kalb. Es wurde gebraucht, wenn es Sinn machte. Ich bin gespannt, ob dies mit dem iPod auch so sein wird, wie mit dem iPhone und freue mich auf den Zeitpunkt, wo wir die Handbremse lösen und die Geräte nach Hause geben werden.

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Aller Anfang ist schwer

Der erste Rückblick nach einem Monat ist – zumindest in meiner 3. Klasse – relativ ernüchternd. Kein Wunder, die Erwartungen waren hoch. Wir haben zwar bereits ein paar Apps installiert und ausprobiert, doch so richtig gearbeitet haben wir irgendwie noch nicht damit. Der digitale Alltag ist somit noch lange kein Thema, bzw. die iPods noch nicht alltäglich. Aber was kann man nach einem Monat schon erwarten? Die iPods sind bei jeder Einschaltung noch immer eine DIE Sensation. „Yeah, wir dürfen mit dem iPod arbeiten!“, heisst es dann schnell und alles andere ist dann vergessen. Sogar die Schulglocke am Ende der Stunde hat komplett ihre Wirkung verloren.

Was ist inzwischen passiert? 5 gekaufte und 5 gratis Apps sind installiert. Apps, die mir empfohlen wurden und Apps, die ich ausprobieren möchte. Ich musste erfahren, wie wenig Lern-Apps es tatsächlich für die Mittelstufe gibt und wie mühsam die Suche nach guten, bzw. im Unterricht wirklich brauchbaren Apps – durch dieses endlose Wirrwarr dieser sogenannten Bildungs-Apps – in Wahrheit ist… – S.O.S.!

„Facetime“-Gespräche wurden hingegen weder erklärt noch gezeigt, finden aber rege statt. Letzhin hat sogar eine Schülerin nach dem Unterricht schnell ihre Mutter via Facetime angerufen, um ihr mitzuteilen, dass sie heute noch länger in der Schule bleibe. Natürlich wegen dem iPod. Ausserdem ertönen bei jeder Einschaltung dutzende SMS-Mitteilungen und jeder Bildschirmhintergrund wurde mittlerweile durch ein persönliches, der vielen geschossenen Fotos verschönert.

Wir haben zudem Rechungen bereits mit dem Taschenrechner nachgeprüft und lösen täglich mindestens ein Einmaleinsbild des „Kopfrechnen“-Apps (Stufe 2, alle Reihen, ohne Zeitlimit). Heute zeigte ich den Kindern, wie man eine Website (ohne Google) auf „Safari“ direkt eintippt, sie dann als Lesezeichen in der Leseliste abspeichert. Dafür benötigte ich mit meinem „ipad visualizer“ ganze 45 Minuten, musste mindestens der Hälfte der Klasse persönlich beim Eintippen helfen und war am Ende der Stunde hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Nein, alltäglich fühlt sich eindeutig anders an, aber mir belibt die Hoffnung, dass es eines Tages ganz bestimmt alltäglich sein wird. Dann wird mir hoffentlich auch diese jetzt „verloren gefühlte“ Unterrichtszeit wieder „geschenkt“…

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Digital, aber noch nicht alltäglich

Zwei Schulwochen ist es her, seit die Kinder die Tablets in die Finger bekamen. Endlich hatte das Warten ein Ende, und mit grosser Spannung wurden die Schachteln geöffnet und die iPads in Betrieb genommen.

Es war sehr interessant zu sehen, wie jedes Kind anders damit umging. Die einen waren kaum zu bremsen und wollten das Gerät sofort mit ihrer privaten Apple-ID verknüpfen, während andere sich noch nicht mal getrauten, den Powerknopf zu drücken. Obwohl fast kein Kind zuvor ein iPad in den Händen hielt, waren die Unterschiede im Umgang damit riesig.  Heterogenität zeigt sich natürlich auch hier, was anderes hatte ich aber auch nicht erwartet. Und genau das macht den Schulalltag ja auch so spannend.

Ich war fasziniert, wie selbst scheue und ahnungslose Kinder innert kürzester Zeit einen völlig vertrauten Umgang zeigten. Mails schreiben, Apps installieren, Bilder über den Beamer präsentieren, zwischen Programmen switchen, Fragen nachschlagen… die Auflistung könnte beliebig verlängert werden. Vor allem aber ist interessant, dass jedes Kind all diese Sachen nach wenigen Tagen beherrschte. Eine so hohe Erfolgsquote ist sonst eigentlich kaum zu erreichen, in diesem Punkt ist die Klasse aber sogar homogener geworden.

Auch wenn der Umgang mit dem iPad schon vertraut und selbstverständlich ist, dennoch ist die Situation nach wie vor alles andere als alltäglich. So ist es keine Seltenheit, dass die Pausenglocke klingelt und sich kein Schüler regt. Natürlich verlagert sich das Genre der benutzten Apps nach Schulschluss gerne in Richtung Games, was bei dieser riesigen Auswahl auch kaum erstaunt.

Meine Ziele für die ersten zwei Wochen wurden bei weitem übertroffen. Dies liegt vor allem daran, dass ich nicht allen Kindern solch ein rasantes Lerntempo im Umgang mit dem iPad zugetraut hätte. So hatten wir auch bereits Zeit, um über eine Nutzungsvereinbarung zu diskutieren (dazu in einem späteren Blog mehr).

Das iPad ist natürlich omnipräsent. Nichts desto trotz gibt es zahlreiche Schulstunden, in denen die Geräte kein Thema sind. Und beruhigend ist, dass die Kinder zum Wochenabschluss ein gemeinsames Spiel – fernab der digitalen Welt – immer noch über alles lieben. Auch dabei wird die Pausenglocke gerne mal überhört.

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Was will ich mehr?

Der Blogartikel von Beat Döbeli (hier) und die Medienberichterstattung über unser Projekt Digitaler Alltag zeigen, dass das der iPod-touch weniger wahrgenommen wird, wie das iPad. iPad-Projekte vom Kindergarten bis in die Hochschule, von Spanien bis nach Schweden, in privaten, wie auch an öffentlichen Schulen finden sich in Zeitungen und online-Medien. Und die iPod-touch-Projekte? Fehlanzeige.

Eigentlich schade, denn der Touch hat aus meiner Sicht ein riesiges Potenzial. Aus der Erfahrung des iPhone-Projekts bin ich um die fehlenden Funktionen sogar fast froh. Ich muss keine Verbindungsnachweise besprechen, bin nur in der Schule für die Inhalte verantwortlich und muss mich weniger vor Funkstrahlengegnern rechtfertigen. Alle Vorteile bleiben, ausser vielleicht die Kommunikationsmöglichkeiten dank SIM-Karte, welche aber beim iPhone-Projekt überraschenderweise sowieso eine untergeordnete Rolle spielten.

Ich habe mich aus Überzeugung für den Touch entschieden, unter anderem aus folgenden Gründen
  • es ist das Gerät, welches meine Zielgruppe (Primarschüler) grösstenteil besitzt oder sich wünscht
  • ein mobiles Gerät ersetzt viele andere Unterrichtmittel, welche ich im Unterricht einsetzen will (Aufnahmegerät, Uhr, Audio-Abspielgerät, Karteikasten, Kamera, Lexikon, Duden, Nachschlagewerk, Übersetzer, u.a.)
  • es scheint realistisch, dass dieses Gerät (bzw. diese Gerätekategorie) in Zukunft eine sehr grosse Verbreitung findet, dass nicht die Schule welche anschaffen muss
  • es ist so klein, dass es die Schülerinnen und Schüler auch in ihrer Freizeit dabei haben
Die Liste liesse sich wahrscheinlich noch verlängern, aber zusammengefasst habe ich ein Gerät im Einsatz, welches der Lebenswelt meiner Kinder entspricht, mit welchem in- und ausserhalb der Schule gewinnbringend gelernt werden kann – was will ich mehr?
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iPad Visualizer für iPod touch & iPhone

Not macht bekanntlich erfinderisch und mir wurde relativ schnell bewusst, dass das Vorzeigen auf einem kleinen iPod-Display vor der ganzen Klasse ziemlich mühsam werden wird. Ein Visualizer musste also her, doch kostet ein solches Teil immer noch mehr als 500 Franken. Doch halt: Ich hatte ja bereits einige digitale Gerätschaften. Vielleicht liesse sich daraus etwas „basteln“. Schnell ausprobiert, aufgezeichnet und recherchiert und voilà: Mit etwas Holz & Moosgummi habe ich mir in wenigen Stunden ein praktisches „Visualizer“-Tischchen für mein iPad gebastelt und ihn „iPad-Visualizer“ genannt, mit dem ich nun bequem alles zeigen kann, was ich möchte, dass die Kinder auf dem iPod touch machen sollen.
Um einen solchen „Selfmade-Visualizer“ zu basteln braucht man etwas handwerkliches Geschick und natürlich folgende Hardware: Einen Beamer (inkl. VGA-Kabel), ein iPad, ein VGA-Adapter-Kabel für das iPad und eine Holzplatte (so gross wie das iPad), 4 Holzstangen (ca. 17 cm lang), Holzleisten (ca. 1-1.5 cm breit) für die Umrundung und eine Moosgummimatte, damit das iPad weich aufliegt. Das alles leimt und nagelt man wie folgt zusammen:
Dabei muss man darauf achten, dass man an der richtigen Stelle ein Loch für die iPad-Kamera bohrt, eines der 4 Beine versetzt anleimt (und annagelt) und die Aussparung für der VGA-Adapter gross genug auslässt:
Wenn alles fertig getrocknet ist kann man den iPad-Visualizer wie folgt benutzen: Man legt das iPad auf die graue (Moosgummi)-Fläche, damit die Kamera genau auf dem Loch zu liegen kommt. Dann schliesst man das VGA-Adapter-Kabel an und verbindet es am andern Ende mit dem Beamer. Man stellt alle Gerätschaft an und legt den iPod touch unter die Kamera des iPad, bzw. eben dorthin, wo man das Bein versetzt befestigt hat. Das ganze sollte dann ungefähr so aussehen:
Man kann das ganze iPad-Kamera hochformatig feststellen, der Beamer übernimmt die Hochstellung automatisch. Wenn ich den Kindern nun etwas zeigen möchte, sehen sie meinen Finger beim Ausführen der Tätigkeit zu und sehen gleichzeitig, was auf dem iPod touch passieren sollte. Ein winziger Nachteil ist das Schreiben auf dem iPod touch, weil man dabei durch das iPad „durchsehen“ muss. Das ist wohl etwas gewöhnungsbedürftig.

Natürlich funktioniert das alles nur, wenn man – wie gesagt – bereits ein iPad und einen Beamer besitzt. Aber da ein Beamer auch Voraussetzung für einen teuren Visualizer ist, sollte man sich vielleicht vorher überlegen, ob man so viel Geld dafür ausgeben möchte, wenn man anstelle eines Visualizers ein iPad kaufen kann, das man dann einfach auf meine selbstgebastelte Holztischchen-Erfindung (genannt „Padis iPad Visualizer“) legen kann.

Also fragt euch selbst: Staunt ihr noch oder werkelt ihr schon?

 

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