Wie sieht es mit Office-Programmen aus?

Für die iPhone-Plattform existieren derzeit zwei verschiedene, kostenpflichtige Programme (Quickoffice ~CHF 17, DocumentsToGo ~CHF 5, ein Produktvergleich), die das Anschauen und Bearbeiten von Word- und Excel-Dateien ermöglichen. Bisher ist keines dieser Programme auf den iPhones der Projektklasse installiert.
Es ist für mich eine offene Frage, ob die Kinder eine lokal auf dem Smartphone installierte Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware benötigen oder zumindest vermissen, wenn sie fehlt.

Derzeit verfügen die Kinder über mindestens zwei Alternativen: Entweder sie verwenden die Programme, welche auf den „traditionellen“ Computern im Schulzimmer installiert sind, oder sie nutzen entsprechende Dienste im Internet (Wikis, Google Doc, etc.).

Hinter dieser konkreten Frage stecken die allgemeineren Fragen

  • Werden mobile Kleingeräte die bisherigen Schulcomputer ersetzen oder ergänzen?
  • Werden lokal installierte Programme in Zukunft zunehmend durch Dienste im Internet ersetzt werden (cloud computing)?

Ich bin gespannt darauf, welche Nutzung sich in diesem Fall im Schulalltag konkret etablieren wird.

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Pockets of Potential

Im Januar 2009 hat das Joan Ganz Cooney Center eine kostenlose Broschüre (PDF) (siehe auch Biblionetz) zu den Potenzialen mobiler Kleincomputer veröffentlicht. Zu diesem Zweck wurden u.a. 25 aktuelle Handheldprojekte angeschaut und ausgewertet.

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Die Broschüre sieht fünf wichtige Potenziale beim Einsatz von Mobilgeräten in der Schule:

  1. Jederzeit und überall:
    Die Geräte ermöglichen den Kindern, Informationen auch ausserhalb des Schulzimmers zu sammeln, empfangen und zu verarbeiten. Dies ermöglicht lernen in realen Situationen sowie Verbindungen zwischen Schule, Freizeit und Zuhause.
  2. Durchdringung aller Schichten:
    Durch die  relativ tiefen Kosten ist es möglich, eine hohe Durchdringung mit Mobilgeräten zu erreichen, einerseits in allen Einkommensschichten, andererseits auch in Entwicklungsländern, womit die Chancengerechtigkeit erhöht werden kann.
  3. Förderung der Sozialkompetenzen des 21. Jhd.:
    Mit Hilfe von Mobilgeräten können für das 21. Jhd. wichtige Kompetenzen des Kommunizierens und Kooperierens geübt werden.
  4. Passt in verschiedene Lernumgebungen:
    Die kleinen Geräte lassen sich einfacher in verschiedene Lernumgebungen integrieren als bisherige, eher klobige Geräte.
  5. Ermöglichen von persönlichen Lernerfahrungen:
    Nicht alle Kinder sind gleich. Mobilgeräte erleichtern das Inidividualisieren des Unterrichts.

Mit diesen Potenzialen bin ich mehrheitlich einverstanden, am ehesten frage ich mich, ob es – zumindest in der Primarschule – wirklich technischer Unterstützung bedarf, um Kommunikation und Zusammenarbeit zu üben. Das Wesentliche an diesen Sozialkompetenzen ist ja nicht der Umgang mit Hard- oder Software, sondern der zwischenmenschliche Umgang. Natürlich sind dann medienspezifische Regeln (Netiquette) einzuhalten, aber das alleine würde für mich noch keine Mobilgeräte in der Schule rechtfertigen.

Neben den Potenzialen listet die Broschüre aber auch fünf zentrale Herausforderungen von Mobilgeräten in der Schule auf:

  1. Umgang mit den negativen Aspekten von Mobilgeräten:
    Ablenkungs- und Suchtpotenzial, unethische Verhaltensweisen sowie gesundheitliche Bedenken
  2. Kulturelle Normen und Haltungen:
    Bisher werden Mobilgeräte von Lehrpersonen und Schulbehörden meist eher als Last denn als Chance für die Schule betrachtet
  3. Keine Theorie des mobilen Lernens:
    Bisher existiert keine breit akzeptierte Theorie des mobilen Lernens.
  4. Unterschiedliche Verfügbarkeit und Technologie:
    Bisher ist die Verfügbarkeit und verwendete Technologie bei Mobilgeräten von Lernenden sehr unterschiedlich, was den Einsatz in der Schule erschwert.
  5. Limitierende Geräteeigenschaften:
    Die Geräte verfügen noch nicht über die für die schulische Nutzung notwendigen Eigenschaften bezüglich Texteingabe, Batterielaufzeit, Lesbarkeit des Bildschirms etc.

Auch mit dieser Auflistung bin ich mehrheitlich einverstanden, ausser mit Punkt 3. Ich sehe noch nicht, warum es für mobiles Lernen eine eigene Lerntheorie braucht. Lernen mit Mobilgeräten scheint mir jetzt nicht so neu- und andersartig zu sein, dass da gleich eine neue Lerntheorie geschaffen werden müsste. Wenn ich ohne Mobilgeräte eine konstruktivistisches Lernverständnis habe, dann ändern Mobilgeräte daran nicht viel, oder doch?

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Sinnvoll oder nicht?

Zur Beruhigung all jener Stimmen, die denken unsere Schüler hätten jetzt nur noch das iPhone in der Hand: Christian und ich geben immer noch ganz „normal“ Schule. Bloss hilft uns das iPhone beim Individualisieren des Unterrichts.

Zugeben: Haben sich die Schüler der letzten Klasse nach Schulschluss auf die Laptops gestürzt, bevorzugt die jetzige Klasse natürlich ihr iPhone. Sie finden es halt schon schade, dass sie ihr „Teil“ noch nicht nach Hause nehmen dürfen. Erstaunlich ist aber, wie kreativ die Kinder mit dieser Situation umgehen. So habe ich zum Beispiel einen Schüler gesehen, der sich die Hausaufgaben in die Applikation „Notizen“ geschrieben  und nach Hause gesendet hat. Nun soll mir bloss niemand kommen, dass die Kinder besser lernen sollen ihre Sachen im Kopf zu behalten. Ich bin nämlich froh, wenn alle ihre Aufgaben zuverlässig erledigen – mit welcher Hilfe auch immer!

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FAQ: Gibt es denn genügend sinnvolle Lernprogramme für das iPhone?

Bei der Diskussionen um das iPhone-Projekt taucht oft die Frage auf, ob es denn genügend sinnvolle Lernprogramme für das iPhone gäbe. Dahinter steckt die Vorstellung

Einsatz von ICT in der Schule = Einsatz von Lernprogrammen

Dem ist aber nicht so. Lernprogramme stellen nur eine von vielen Einsatzmöglichkeiten von ICT in der Schule dar. Wenn Kinder mit einer Textverarbeitung ihre Sprachkompetenz verbessern, im Internet recherchieren, selbst geschossene Fotos bearbeiten und zu einem Fotoroman zusammenstellen usw., dann bietet der ICT-Einsatz didaktische Mehrwerte, ohne dass spezielle Lernprogramme zum Einsatz gekommen wären. ICT-Einsatz kann auch ohne Lernprogramme sinnvoll sein!

Damit bleibt aber die Frage nach Lernprogrammen für das iPhone noch unbeantwortet. Derzeit gibt es im App-Store über 65’000 Programme, davon einen Drittel kostenlos. Darunter befinden sich zahlreiche Programme, die als Lernprogramme angepriesen werden. Wie bei allen Lernprogrammen existieren auch für das iPhone Programme unterschiedlicher Qualität. Diesbezüglich muss das Rad nicht neu erfunden werden, für Lernprogramme existieren seit längerem Kriterienkataloge zur Qualitäts-Beurteilung.

Besonders wertvoll sind dabei Beurteilungen von Lehrpersonen, welche die Programme bereits im Schulalltag eingesetzt haben. Im Internet existieren bereits mehrere Websites, welche Lernprogramme für iPhones rezensieren:

  • IEducation Apps review (RSS): Eine englischsprachige Website die von mehreren TEL-Praktikern betrieben wird und die (natürlich nur englischsprachige Apps für iPhones/iPods empfiehlt (und mitunter auch zur Nichtnutzung empfiehlt!).
  • Best iPhone Apps for Kinds: Spiel- und Lernprogramme für sehr kleine Kinder (bis und mit Kindergarten)
  • Top 50-iPhone Apps for Educators: Eine Liste mit 50 Programmen, die sich für die Schule eignen
  • Liste wird laufend erweitert werden…

Viele der vorgestellten und empfohlenen Programme sind allerdings nur auf englisch verfügbar oder befassen sich mit Inhalten, die nur für amerikanische Schülerinnen und Schüler relevant sind (z.B. das oft genannte iPresident, welches Informationen zu allen US-Präsidenten liefert).

Trotz diesen einschränkenden Bemerkungen gibt es auch für Schweizer (bzw. deutschsprachige) Bedürfnisse brauchbar Lernprogramme. Es gehört mit zu den Zielen des iPhone-Projektes solche Programme ausfindig zu machen, zu testen und über die Erfahrungen zu berichten. In diesem Sinne werden in der Blog-Kategorie Apps / Programme regelmässig Erfahrungsberichte über getestete Programme für das iPhone zu finden sein (die meist auch auf dem iPod Touch nutzbar sind).

Hinweise auf gute Lernprogramme sind selbstverständlich willkommen…

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FAQ: Welche Kosten übernimmt Swisscom?

In den vergangenen Tagen wurde in verschiedenen Internetforen heftig über den Teilaspekt „Die Kinder dürfen unbeschränkt und kostenlos…“ des iPhone-Projekts diskutiert. Hier deshalb eine Präzisierung, was denn nun „unbeschränkt und kostenlos“ für das iPhone-Projekt konkret bedeutet:

Die Kinder können kostenlos:

  • Innerhalb der Schweiz Schweizer Telefonnummern anrufen
  • Innerhalb der Schweiz Schweizer Telefonnummern SMS schreiben
  • Innerhalb der Schweiz per Mobilfunknetz im Internet surfen
  • Kostenlose iPhone-Apps und kostenlose Musik aus dem App-Store herunterladen

Die Kinder können nicht:

  • Im Ausland telefonieren / SMS schreiben
  • Ins Ausland telefonieren /SMS schreiben
  • Im Ausland per Mobilfunknetz im Internet surfen
  • Mehrwertdienstnummern anrufen (0900…)
  • Kostenpflichtige iPhone-Apps oder kostenpflichtige Musik aus dem App-Store herunterladen

Es wird den Kindern nicht erlaubt sein, ihr Mobiltelefon anderen Personen (auch Verwandten und Freunden) zur Nutzung von normalerweise kostenpflichtigen Dienstleistung.

Wir werden jederzeit wissen, welches Telefon welche Kosten verursacht hat, werden dies auch mit den Schülerinnen und Schülern besprechen und gegebenenfalls die Nutzungsregeln anpassen.

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Projektschulblog optimiert für Smartphones

Angesichts des vor einer Woche gestarteten iPhone-Projekts ist es naheliegend, dass dieser Projektschul-Weblog auf Smartphones auch vernünftig lesbar ist. Dank dem WordPress-Plugin WPtouch ist dies seit gestern der Fall: Wer die Website http://www.projektschule-goldau.ch mit einem Smartphone (iPhone, Android o.ä.) abruft, erhält folgendes Layout:

wptouch-01

Normale Browser zeigen weiterhin das traditionelle Layout an. (Die Menustruktur des Weblogs verbirgt sich übrigens hinter dem Dreieck rechts oben; auch mit mobilen Browsern kann die traditionelle Ansicht gewählt werden, der entsprechende Schalter befindet sich ganz unten auf der Seite).

Für mich ist dieses faszinierende Plugin ein wunderschönes Beispiel dafür, was sich mit Daten anstellen lässt, wenn Inhalt, Struktur und Layout getrennt erfasst sind.

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Kopfrechnen – da wird geübt!

kopfrechnen

Kopfrechnen
Diese App ist nebst iMemento das zweite kostenpflichtige Programm und kostet 2.20 Fr. (App-Store-Link), es gibt aber eine Lite-Version, die ist gratis (App-Store-Link).

Da mir das Üben von Kopfrechnen schon immer sehr wichtig war, habe ich mich schon früh auf die Suche von einem Kopfrechnungsprogramm ohne zu viel „Firlefanz“ gemacht. Wer für den PC schon Programme zum Üben des 1×1 gesucht hat, kennt das Problem der Flut von ineffizenten Kopfrechentrainern. Vor dem iPhone-Projekt war bei mir im Schulzimmer noch ein DOS-Programm (Sabe-Soft) aus dem Jahr 1984 im Einsatz – aber das ist ein anderes Thema …

Ich suchte also nach einem Programm, welches verschiedene Schwierigekeitsstufen und Einstellungsmöglichkeiten hat, das schnell gestartet werden kann und eine statistische Auswertung der Übungen bietet. Das Programm „Kopfrechnen“ bietet diese Möglichkeiten.

Nach dem Start werden die verschiedenen Möglichkeiten dargestellt:

kopfrechnen-start

Grundrechenarten
Addition
Subtraktion
Multiplikation
Division

Mehr zur Multiplikation
Einmaleins
Quadratzahlen
„Punkt vor Strich“ und Klammern

Mehr zu Division
Division mit Rest

Prozentrechnung
Prozent berechnen
Grundwert berechnen
Prozentwert berechnen

Römische Zahlen
Römische Zahlen lesen
Römische Zahlen schreiben

Vielfache und Teiler
kgV
ggT

Gemischte Aufgaben
Grundrechenarten
Grundrechenarten und mehr
Alle Kategorien

Nur schon diese Vielfalt hat mich überzeugt. Realistischerweise werde ich aber nicht alle Funktionen einsetzen. In der ersten Woche haben die Schülerinnen und Schüler im Programmbereich „Einmaleins“ geübt und dazu nun etwas mehr:

Nach dem Start von „Einmaleins“ kann ich die Schwierigkeitsstufe, ein Zeitlimit und die Reihen von 2-9 wählen. Dies überlasse ich den Kindern, damit sie individuell auf ihrem Niveau trainieren können.

einmaleins-start

Nach dem Start kommen hintereinander zwanzig Rechnungen und bei jedem richtigen Resultat wird ein Puzzleteil des Bildes aufgedeckt (soviel Firlefanz liegt gerade noch drin ;-).

einmaleins-spiel

Es tönt zwar banal, aber ich finde es toll, dass nur die Zahl eingetippt werden muss und nicht anschliessend irgendein Button „Enter“ oder „Korrigieren“ geklickt werden muss. Meine bisherigen Schüler haben durchschnittlich 8000 Einmaleinsrechnungen gelöst, das spart also tausende von „Klicks“.

Wenn die Übung fertig ist, kommt man zurück zur Einstellung „Einmaleins“ und kann die Übung anpassen oder mit den gleichen Einstellungen wiederholen. Ich rate meinen Schülern, die Einstellungen individuell nach ihrer Leistung anzupassen. Dies kann ich anschliessend auch mit ihnen besprechen, indem wir die Statistik anschauen:

kopfrechnen-stat01

Die wichtigsten Daten werden auf einem Bildschirm dargestellt, aber ich habe bei allen Übungen die Möglichkeit, auch noch genauer zu schauen:

einmalens-stat

Für mich ist dies eine der überzeugendsten Applikation für meine Stufe und ich freue mich auf die längerfristigen Ergebnisse. Das Einmaleins wird am besten durch stete Übung erlernt und automatisiert – dies wird von diesem Programm hervorragend unterstützt. Wenn ich gleich viele Rechnungen mit Arbeitsblättern lösen lassen würde, gäbe das eine Beige von mehreren hundert Blättern (ans Korrekturproblem denke ich schon gar nicht …).

Mit diesem Blogeintrag habe ich gleichzeitig auf einen Kommentar reagiert -> Zitat: „die würden besser das 1×1 lernen, statt mit einem iPhone herumzuspielen“

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Kalender – Agenda für die Klasse

ical

Kalender ist eine Applikation, welche automatisch auf dem iPhone installiert ist. Sie ist kostenlos.

Der integrierte Kalender wird in der Klassen auf zwei Ebenen eingesetzt.

-jeder Persönlich
-ganze Klasse

Wie jeder persönlich den Kalender einsetzt ist nicht vorgeschrieben. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich einige Schülerinnen und Schüler ihre Termine eintragen werden und vielleicht auch die Erinnerungsfunktion nutzen werden. Ob sie vielleicht soweit kommen, dass sie sich gegenseitig einladen und die Termine versenden, wird sich zeigen. Sicher erlernen sie den Umgang mit einer elektronischen Agenda.
Ich habe aber auch die Möglichkeit, dem Schüler einen Termin per Mail zuzusenden, welcher dann in seiner Agenda eingetragen wird. Dies wäre z.B. für die Planung von Elterngesprächen oder als Erinnerung an Abgabetermine sinnvoll.

Für mich als Lehrer interessanter und effizienzsteigernd ist der Einsatz von Klassenkalendern. Ich kann in meinem Programm (iCal, Outlook wäre auch möglich) einen Kalender veröffentlichen und die Kinder können diesen abonnieren (dies ist bereits passiert). Alle relevanten Termine für die Klasse werden im Kalender eingetragen und automatisch auf die Schülergeräte synchronisiert. Dies gilt für Anlässe, Exkursionen, Prüfungen, Schulische Anlässe, Geburtstage, usw.). Wahrscheinlich werde ich die Ereignisse aber nicht per „Push“ synchronisieren, da bei diesem Dienst der Akku schneller leer ist.

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Diese Berichte verstehe ich beim besten Willen nicht…

Über den Start unseres iPhone-Projekts wurde in den letzten Tagen an verschiedenen Orten berichtet: Neben dem Bericht des Schweizer Fernsehens haben auch mehrere Schweizer Zeitungen (siehe Medienberichte), Radiostationen sowie Online-Medien das Thema aufgenommen. Dies wiederum hat an verschiedenen Orten engagierte und kontroverse Diskussionen ausgelöst.

Während ich die meisten Medienberichte und Diskussionsbeiträge verstehe, gibt es einige wenige, wo ich tatsächlich nur noch iPhone (nicht Bahnhof) verstehe:

iphone-japan2

(Quelle: internet.watch.impress.co.jp)

Das Projekt hat damit definitiv weitere Kreise interessiert, als wir erwartet hätten. Die unterdessen bereits angefangene Diskussion werden wir leider nicht zeitnah mitverfolgen können 😉

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FAQ: Wären Netbooks nicht besser geeignet?

Ich werde öfters gefragt, ob Mobiltelefone wirklich die geeignete Geräteklasse für den Schuleinsatz seien, ob nicht beispielsweise Netbooks besser wären.

Kurze Antwort

Wir wissen es auch noch nicht, aber es spielt mittelfristig gesehen auch keine Rolle.

Lange Antwort (langfristig gesehen)

Heutige Netbooks unterscheiden sich in zahlreichen Dimensionen von aktuellen Smartphones:

  • grösserer Bildschirm
  • Echte Tastatur
  • grössere Rechenleistung
  • andere Betriebssysteme

Doch Geräteklassen entwickeln sich derzeit rasch weiter. So hat z.B. vor drei Jahren noch niemand von Netbooks gesprochen und es gab kein iPhone. Bei langfristigen Überlegungen sollte deshalb kein zu grosses Augenmerk auf die spezifischen Eigenschaften der in solchen Projekten verwendeten Geräte gelegt werden. Wesentlich am iPhone-Projekt scheint mir folgender Aspekt zu sein:

Jedes Kind hat einen persönlichen Kleincomputer, der immer mit dem Internet verbunden ist.

Lange Antwort (kurzfristig gesehen)

Trotz diesen langfristigen Überlegungen mussten wir uns jedoch für das vorliegende Projekt für eine Geräte- und Softwareplattform entscheiden. Parallel zur Planung für das nun umgesetzte iPhone-Projekt haben wir vor mehr als einem Jahr auch mit der Planung für ein Netbook-Projekt begonnen, nämlich für ein Projekt mit den 100$-Laptops (OLPC) in der Schweiz. Bisher hat das OLPC-Projekt leider noch nicht geklappt (es fehlen Geräte, ein Sponsor und Ressourcen zur Betreuung). Wir würden uns jedoch freuen, wenn wir in naher Zukunft auch ein Netbook-Projekt an der Projektschule Goldau starten könnten.

Lange Antwort (Projektcharakter)

Die Ausstattung mit persönlichen Geräten sendet je nach Gerätetyp eine unterschiedliche Botschaft aus:

  • Netbooks: Wir statten die Kinder mit einem zusätzlichen Gerät aus.
  • Smartphones: Wir statten die Kinder mit einem sehr leistungsfähigen Version eines Gerätes aus, das sie meist schon besitzen.

Somit unterscheiden sich persönliche Netbooks in der Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler von persönlichen Smartphones:

  • Netbooks: „Das ist ein weniger leistungsfähiger Computer verglichen mit demjenigen zuhause“
  • Smartphone: „Das ist ein besseres Mobiltelefon, als ich bisher besass“

Lange Antwort (technisch-organisatorische Überlegungen)

Ein Klassensatz persönlicher iPhones ist einfacher aufzusetzen und zu supporten als ein Klassensatz persönlicher Netbooks:

  • Die Geräte werden bereits installiert ausgeliefert
  • Die Hardware ist garantiert einheitlich, die Verfügbarkeit der absolut identischen Hardware über den Projektzeitraum von zwei Jahren ist gegeben.
  • Es gibt keinerlei Probleme mit dem Betriebssystem und/oder Gerätetreibern
  • Die Installation und Deinstallation zusätzlicher Programme ist für alle 5.-Klässler ohne technisches Wissen und ohne Englischkenntnisse möglich
  • Backup von System und Userdaten ist bereits standardmässig eingebaut (Synchronisation mit iTunes)

Diese technischen Überlegungen gelten heute und für das vorliegende Pilotprojekt und sind weder Empfehlung noch Präjudiz für andere Projekte. Ein Netbook-Projekt benötigt derzeit aber unabhängig von der eingesetzten Hard- und Software mehr technisches Know-how und verursacht einen höheren Initialaufwand.

Wir beobachten in dieser Hinsicht mit Interesse sowohl die weitere Entwicklung von OLPC, Sugarlabs als auch die Schweizer Initiative des Lernsticks.

Siehe auch: Warum iPhones?

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