Compt Zeit, compt Rat!

Ich hatte in den Sommerferien den Auftrag der PHZ erhalten, zu Beginn des neuen Schuljahres (und bis Ende August) in meiner Klasse den Stand der Schreibfertigkeit an der Computertastatur zu evaluieren. Dazu wurde eine Unmenge Unterlagen (Fragebögen, Anleitungen, Journale usw.) in digitaler Form per E-Mail wie auch in kopierter Form per Post und natürlich das zu installierende Schreibprogramm namens TIPP10 zugestellt!

Nachdem ich das Programm auf meinen zwei Steinzeit-PC’s gezogen hatte, probierte ich es kurz aus! Soweit, so gut! Am 2. Schultag füllte ich zusammen mit der Klasse (anhand der Anleitung) den Fragebogen aus und erklärte den Schülern in 5er-Gruppen (via Anleitung) kurz das Programm am PC. Dann ging’s (wegen Zeitmangel ohne Vorübungen) los!
Ich hatte jeden Schüler einem bestimmten Wochentag zugeordnet, an dem er zusammen mit einem Mitschüler den vorgegebenen Prüfungstext während 10 Minuten abtippen musste. Bevor man mit TIPP10 starten konnte, musste man einige Punkte anklicken und die Zeitlimite auf 10 Minuten festlegen. Gesagt, getan! Die ersten zwei Schüler machten sich an die Arbeit und tippten fleissig in ihrem „Adlersystem“ den Text ab. Als die Zeit bei 10 Minuten ankam, stürzte das ganze Programm ab! Es wurden keine Angaben gespeichert und die Kinder mussten es erneut versuchen. Ich entschuldigte mich!

Nach weiteren 10 Minuten passierte es wieder: Totalabsturz!

Okay, dachte ich mir, jetzt muss ich mir was einfallen lassen! Ich liess die nächsten beiden an den PC und stoppte das Programm einfach um 9:57 und las dann die verlangten Ergebnisse vom Bildschirm ab. So kam ein Kind nach dem andern dran und ich sprang jeweils nach 9:30 Minuten zu den zwei PC’s und stoppte das Programm 3 Sekunden vor Schluss. Nach 6 Schülern fiel mir dann aber plötzlich auf, dass die Zeitangabe am PC überhaupt nicht mit der realen Zeit übereinstimmte. Also stellte ich nun den Wecker auf 10 Minuten und sprang, wenn’s läutete, schnell zu den tippenden Kindern am PC und stoppte ihre Arbeit. Dabei musste ich keine Angst haben, dass der Computer abstürzen konnte, weil die Computerzeit dann erst bei 6:54 oder 7:18 oder 8:32 war!

Morgen habe ich die letzte Testrunde mit den 3 letzten Schülern. Dann schicke ich die Ergebnisse mit beigelegtem Couvert genau rechtzeitig an die PHZ, wo sie dann evaluiert und wissenschaftlich untersucht werden. Ich freue mich jetzt einfach, dass die Klasse erst wieder Ende Schuljahr getestet wird und ich nicht mehr so rumrennen muss.

Aber, genau diese meine 4. Klasse wird in Zukunft der Projektschule Goldau angehören, unsere Schulzimmer sind bis November mit 3 neuen Laptops und Internetanschluss versehen und ich lerne als ICT-Integrator täglich etwas mehr über die Arbeit der Menschen mit diesen „Teufels“-Maschinen, die unser Leben verändert, bereichert und (leider auch stark) eingenommen haben. Ich weiss deshalb schon heute, dass es eigentlich nur noch besser kommen kann.

Als absolutes Greenhorn im Bereich ICT und „Computer in der Schule“ kann ich also vorerst nur sagen: Kommt… äh, compt Zeit, compt Rat! Im Juli 2008 werde ich sehen, ob’s dann auch so gekommen ist!

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Rückblick

Vor den Sommerferien schrieb ich fürs Portfolio einen Rückblick. Wenn ich jetzt die Einleitung dazu lese und mit den momentanen Fähigkeiten der neuen Klasse vergleiche, kann ich mir nicht vorstellen, dass es wieder so weit kommt! „

Ich gebe nun die erste Klasse, welche ich während der zwei Jahre Projektschule Goldau unterrichtete nach Oberarth in die Oberstufe. Ich bin sehr gespannt, wie es für meine Schülerinnen und Schüler weitergeht. ICT ist für sie zur vollständigen Selbstverständlichkeit geworden, wie folgendes Erlebnis dokumentiert:Wie jedes Jahr mache ich mit den Schülern am Ende der Schulzeit freie Vorträge. In den vorherigen Jahren war der Medieneinsatz jeweils eher die Ausnahme, bei dieser Klasse der Standard. Da lässt eine Schülerin von ihrem MP3-Player die Nationalhymne von Tansania ab, ein Schüler erklärt anhand eines Online-Spiels die verschiedenen Möglichkeiten vom Pokerspiel, eine andere Schülerin zeigt behende mit Google-Earth die Verbreitung des Regenwaldes zwischen dem 10 und 20 Breitengrad, ein Schüler lässt eine witzige Szene von Youtube als Einstieg zum Unihockeyvortrag ab, im Australienvortrag tauchen wir 3D-mässig mit einem QTVR in die Oper von Sydney, usw. Dass sie daneben auch Power-Point-Folien und DVDs/TV, sowie Musik einbauen, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Die Inhalte der Vorträge wurden selbständig im Netz auf zahlreichen Seiten (fast nie auf Google) recherchiert und nur noch vereinzelt werden auf Arbeitsblättern Bilder nicht digital integriert, sondern geklebt. „

 Tja, mal schauen, was auf uns zukommt. Im Moment beschäftige ich mich noch nicht mit ICT, sondern eher mit klassischen Interventionen, zu langen Moralpredigten und dauernden Zurechtweisungen! 

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Goldfinger

„Wann schaust du alle diese Filme?“ Dies war der Kommentar meines 6 jährigen Sohnes Andres, als er diese DVD-Hüllen auf dem Tisch sah.

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Es handelt sich dabei natürlich nicht um James Bonds Goldfinger (29x derselbe Film – selbst bei 007 eher zuviel des Guten), sondern um 29 Exemplare von Golfinger Junior. Ich werde mit meiner 5. Klasse zwei Jahre lang das 10-Finger-Tastaturschreiben üben. Der Kanton Schwyz führt eine Evaluation durch und wird dabei vom IMS wissenschaftlich begleitet. Ich bin auf die Fortschritte der Schülerinnen und Schüler, sowie auf die Evaluation sehr gespannt. Dies wäre er also, mein erster Blogeintrag …

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Space Navigatoren für das Lernen in der dritten Dimension

Auf den Schuljahresbeginn erhält die Projektschule Goldau zwei Space Navigatoren:

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Diese futuristisch aussehenden Computermäuse ermöglichen das Navigieren in sechs Freiheitsgraden und erleichtern das Arbeiten in 3D-Umgebungen wie Google Earth oder Google Sketch-Up.

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Das kostenlose 3D-Geografieprogramm Google Earth bietet Karten, Höhenmodelle und Satellitenaufnahmen der gesamten Welt in teilweise beeindruckender Qualität und eignet sich für den Geografieunterricht bereits auf der Primarstufe. So kann zum Beispiel die eigene Gemeinde, der eigene Kanton oder die nächste Schulreise virtuell erkundet und dokumentiert werden.

In den nächsten drei Jahren werden die Möglichkeiten in Kombination mit Google Sketchup noch zahlreicher. Eine Klasse oder ein Schulhaus kann als Projekt das eigene Schulhaus in Google Sketchup modellieren und danach in Google Earth veröffentlichen. Hier kommt Mathematik, Geometrie und Problemlösen ins Spiel und es macht den Schülerinnen und Schülern erst noch Spass! (Warum nur in den nächsten drei Jahren? Bis dann werden wohl alle Schulhäuser in Google Earth erfasst sein, so wie innert kurzer Zeit alle Schweizer Gemeinden in Wikipedia erfasst waren und diese Unterrichtsidee somit praktisch nicht mehr umsetzbar ist.)

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Erster Besuch in der Projektschule Goldau

So, langsam merke ich, wie sich mein beruflicher Schwerpunkt von der Nordwestschweiz in die Zentralschweiz verschiebt. Vor wenigen Wochen hatte ich meinen Abschied beim Projekt Use-IT der Stadtschulen Solothurn und gestern habe ich zum ersten Mal die Projektschule Goldau besucht, deren wissenschaftliche Begleitung ich ab August 2007 von Urs Büeler übernehmen werde.

Neben einem Gespräch mit dem Schulleiter der Schule Arth-Goldau, Adi Dummermuth, stand auch ein Besuch bei den drei Lehrpersonen und Schulklassen der Projektschule auf dem Programm. Es war beeindruckend, wie die Schulkinder, die schon länger im Projekt dabei sind, kompetent mit Computern umgingen und im Gespräch dazu Auskunft gaben.

Die Klasse von Christian Neff entdeckte meinen Tablet-PC und begann bald, fachmännisch darüber zu diskutieren:

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