Zwei Schulwochen ist es her, seit die Kinder die Tablets in die Finger bekamen. Endlich hatte das Warten ein Ende, und mit grosser Spannung wurden die Schachteln geöffnet und die iPads in Betrieb genommen.
Es war sehr interessant zu sehen, wie jedes Kind anders damit umging. Die einen waren kaum zu bremsen und wollten das Gerät sofort mit ihrer privaten Apple-ID verknüpfen, während andere sich noch nicht mal getrauten, den Powerknopf zu drücken. Obwohl fast kein Kind zuvor ein iPad in den Händen hielt, waren die Unterschiede im Umgang damit riesig. Heterogenität zeigt sich natürlich auch hier, was anderes hatte ich aber auch nicht erwartet. Und genau das macht den Schulalltag ja auch so spannend.
Ich war fasziniert, wie selbst scheue und ahnungslose Kinder innert kürzester Zeit einen völlig vertrauten Umgang zeigten. Mails schreiben, Apps installieren, Bilder über den Beamer präsentieren, zwischen Programmen switchen, Fragen nachschlagen… die Auflistung könnte beliebig verlängert werden. Vor allem aber ist interessant, dass jedes Kind all diese Sachen nach wenigen Tagen beherrschte. Eine so hohe Erfolgsquote ist sonst eigentlich kaum zu erreichen, in diesem Punkt ist die Klasse aber sogar homogener geworden.
Auch wenn der Umgang mit dem iPad schon vertraut und selbstverständlich ist, dennoch ist die Situation nach wie vor alles andere als alltäglich. So ist es keine Seltenheit, dass die Pausenglocke klingelt und sich kein Schüler regt. Natürlich verlagert sich das Genre der benutzten Apps nach Schulschluss gerne in Richtung Games, was bei dieser riesigen Auswahl auch kaum erstaunt.
Meine Ziele für die ersten zwei Wochen wurden bei weitem übertroffen. Dies liegt vor allem daran, dass ich nicht allen Kindern solch ein rasantes Lerntempo im Umgang mit dem iPad zugetraut hätte. So hatten wir auch bereits Zeit, um über eine Nutzungsvereinbarung zu diskutieren (dazu in einem späteren Blog mehr).
Das iPad ist natürlich omnipräsent. Nichts desto trotz gibt es zahlreiche Schulstunden, in denen die Geräte kein Thema sind. Und beruhigend ist, dass die Kinder zum Wochenabschluss ein gemeinsames Spiel – fernab der digitalen Welt – immer noch über alles lieben. Auch dabei wird die Pausenglocke gerne mal überhört.