Das letzte Wochenende wurde heiss herbei gesehnt. Endlich durften die iPads den Weg nach Hause mitmachen. Davor gabs aber noch einiges zu erledigen.
Bereits vor einigen Wochen begann die Erstellung einer Nutzungsvereinbarung. Ähnlich wie bei Christian Neffs iPhone-Projekt vor zwei Jahren wurde der Vertrag von der Klasse selbst erarbeitet. Dieser Prozess führte über mehrere Schritte, jedes Kind hatte mehrfach die Möglichkeit, eigene Vorstellungen einzubringen. Die daraus entstandenen Diskussionen waren sehr spannend, und in meinen Augen auch notwendig. Dabei wurden auch unerfreuliche Themen wie Gewalt und Pornografie im Internet auf den Tisch gelegt. Der sichere Umgang mit den neuen Medien will gelernt sein, doch wer zeigt den Kindern den Weg dazu? Durch das Projekt „Digitaler Alltag“ kann ich diesen mitunter auch unangenehmen Themen gar nicht mehr aus dem Weg gehen, und ich bin froh darüber. Der Vertrag kann hier heruntergeladen werden.
An einem Elternabend wurde vorgestellt, was bisher in der Schule lief. Es war uns aber auch ein Anliegen, die Eltern darauf vorzubereiten, dass das iPad nun nach Hause kommt und welche Auswirkungen das haben könnte. Am Ende des Elternabends bestand dann noch die Möglichkeit, selber die Geräte der Kinder auszuprobieren. Davon wurde rege Gebrauch gemacht. Einige Eltern hinterliessen ihre Spuren in Form eines Fotos als neues Hintergrundbildes, andere Eltern waren froh, wenn sie das Gerät nur schon entsperren konnten. Heterogenität auch hier.
Gestern empfing ich die Kinder mit grosser Spannung aus dem Wochenende zurück. Wie war es denn nun zu Hause? Natürlich berichteten einige, dass ihre Geschwister oder Eltern das Gerät auch in die Finger nehmen wollten. Streit gab es aber so gut wie keinen deswegen. Die Nutzung betrug durchschnittlich weniger als eine Stunde pro Tag, was sich noch im Rahmen hielt. Vor allem wenn man bedenkt, dass einige Kinder noch Aufgaben fertig zu machen hatten, die sie im Verlauf der Woche nicht gemacht hatten.
Auch die nächsten Wochen erwarte ich mit Freude und Spannung. Bisher lief alles einwandfrei. Die Kinder sind mit Freunde und grossem Eifer an der Arbeit und gehen sorgfältig mit dem Gerät um. Die Eltern sind teilweise kritisch, aber stets konstruktiv und stehen dem ganzen offen und interessiert gegenüber. Am Elternabend hat sich deutlich gezeigt, dass sie hinter dem Projekt stehen. Das war auch für mich wichtig, denn so gehe ich die zusätzliche Arbeit gerne an.