Bei einem Besuch in der Klasse von Padi Bernhard erhielt ich in der letzten Woche Einblick in die Arbeit der Schülerinnen und Schüler mit dem Mathematik-App „Kopfrechnen“. Die 18 Viertklässler haben mir spannende Geschichten erzählt, wie sie das kleine 1×1 mit der App trainieren. Vorausgegangen ist die Rückmeldung von Padi Bernhard, wie viele Kopfrechnungen die Klasse von anfangs April bis Ende Juni gelöst hat. Nur die 1×1 Rechnungen der Schwierigkeitsstufe 2 gezählt, waren es 39’550 (das entspricht 79‘100 Punkten beim 1×1 App). Zwei Mädchen der Klasse haben alleine 17’500 Rechnungen zum Total beigetragen. Zählt man diese beiden fleissigsten Rechnerinnen ab, hat jede Schülerin und jeder Schüler zirka 1250 1×1 Rechnungen gelöst. Nicht mitgezählt wurden die Kopfrechnungen zu den Grundoperationen.
Bei meinem Besuch habe ich die Schülerinnen und Schüler nach dem Wo, Wann und der Motivation gefragt. Die Kinder geben an, dass sie in der Schule dann mit der Kopfrechen-App üben, wenn eine Arbeit beendet wurde oder Zeit für eine eigene Aktivität zur Verfügung steht. Zuhause wird vor allem am Nachmittag geübt. Nach dem Erledigen der Hausaufgaben machen sich die meisten ans Kopfrechentraining. Dies geschieht dann in der Küche am Esstisch, im Wohnzimmer auf dem Sofa oder im eigenen Zimmer auf dem Bett. Jede und jeder hat so seinen Lieblingsplatz. Viele Kinder geben an, dass die Eltern die Zeit von 10 bis 20 Minuten oder die Anzahl zu lösender Bilder vorgegeben und kontrollieren. Der iPodtouch ermöglicht aber auch, dass die Kinder im Auto, im Zug oder bei anderer Gelegenheit mit diesem spielen oder rechnen. Nur zwei Kinder haben angegeben, dass der iPodtouch auch in den Ferien dabei war. Die Angst das Gerät zu verlieren, war wohl bei vielen Eltern zu gross. Auch mit der Kopfrechen-App ist das 1×1-Training anstrengend. Viele erzählen, dass die Motivation nachgelassen hat. Andere Apps sind natürlich lustiger und haben mehr „Action“. Zu Beginn waren die Hintergrundbilder sehr interessant. Die Knaben bevorzugen Tiere und Technik, die Mädchen Tiere und Blumen. Nun kennen die Kinder die Bilder, würden gerne eigene Bilder knipsen und diese als Hintergrundbild beim Rechnen verwenden. Super Idee, mal sehen, was der Programmierer dazu meint.
Doch die Viertklässler zeigen Ausdauer. Denn auch in den Sommerferien wurde geübt und sie wagen sich nun an schwierigeren Aufgaben der Schwierigkeitsstufen 3 und 4 heran. Bin gespannt, wie es mit dem Kopfrechentraining weiter verläuft.