„Ohne mein Handy würde ich ausrasten.“

Der Gymnasiast Christian Omlin hat im vergangenen Oktober seine Maturarbeit zur Entwicklung des Umgangs mit dem Handy bei Kindern und Jugendlichen verfasst (siehe Biblionetz und neu auch der Volltext als PDF).

b03720

Zu diesem Zweck hat er eine fünfte/sechste Primarschulklasse und eine fünfte Gymnasialklasse in Stans zu ihrem Umgang mit dem Handy befragt. Neben einem traditionellen Fragebogen erhielten die beteiligten Schülerinnen und Schüler dabei auch einen in Form eines Handys gefalteten Fragebogen zur Protokollierung einer Woche Handynutzung ausgeteilt:

handy-fragebogen

Als ein Fazit sieht Omlin zwei unterschiedliche Sichten auf das Mobiltelefon:

Zusammenfassend möchte ich festhalten, dass die Gymnasiasten das Handy hauptsächlich als Kommunikationsmittel sehen mit allerlei nützlichen oder weniger nützlichen Funktionen inklusive, während die Primarschüler das Handy als Multimediaanlage verstehen und dieses dementsprechend auch gewandter handhaben. So entsteht ein Kontrast zwischen einem Werkzeug der
Kommunikation und einem Gerät, das fast alle Bedürfnisse befriedigt. (S.34)

Die Arbeit ist sehr spannend zu lesen, insbesondere weil sie von jemanden verfasst wurde, der selbst zur untersuchten Altersgruppe gehört. Es verleiht der Arbeit eine besondere Note, wenn man spürt, wie der Verfasser mit einer gewissen Verwunderung die Aussagen der nur etwa 6 bis 7 Jahre jüngeren Primarschulkinder zur Kenntnis nimmt und analysiert. Er spricht in diesem Zusammenhang von einem Generationenwechsel und erinnert sich an früher:

Fast schon wehmütig erinnere ich mich an ein Gruppengespräch während einer Schulpause, in der wir uns gegenseitig von unseren ersten Handys erzählt haben.
Schwarzweissbildschirme und auswechselbare Schutzhüllen sind den meisten der älteren Gymnasiasten nur noch zu gut bekannt und einige bekundeten gar Bedauern, dass ihr erstes Handy plötzlich ein Sprung im Display hatte oder sie damit unvorsichtigerweise baden gingen. (S.34)

Hmm, wie alt muss ich mir vorkommen, wenn bereits Zwanzigjährige sich wehmütig an ihre ersten Technikkontakte erinnern? 😉

This entry was posted in Erfahrungen, iPhone, Literatur. Bookmark the permalink.

3 Responses to „Ohne mein Handy würde ich ausrasten.“

  1. Marc Widmer says:

    Das tönt spannend … da ich im Biblionetz ein Schlüssel-Icon sehe und kein Download startet gehe ich davon aus, dass die Diplomarbeit nicht einfach so lesbar ist. Gibt es da eine Möglichkeit einen Blick darauf zu werfen?

    Gruss aus der schönsten Barockstad der Schweiz

  2. Beat Döbeli Honegger says:

    Derzeit ist die Arbeit nicht öffentlich zugänglich. Ich werde beim Autor nachfragen, ob ich die Arbeit weitergeben oder gar online stellen darf.

  3. Beat Döbeli Honegger says:

    So, unterdessen ist die Arbeit mit Einwilligung des Autors öffentlich zugänglich. URL siehe aktualisiertes Posting.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert