Das iPhone ist bekannt dafür, dass es recht einfach konfigurierbar ist – das stimmt … aber mit Faktor 20 läuft doch nicht ganz alles reibungslos. Hier ein zusammengefasster Bericht der letzten zwei Monate:
Ende Juli habe ich die iPhones einsatzbereit erhalten und anschliessend nochmals neu aufgesetzt. Ich habe dazu ein Muster-iPhone mit folgenden Eigenschaften erstellt:
- W-Lan SSID mit Passwort
- Name als xy’iPhone
- zwei synchronisierte Klassenkalender
- Educanet-E-Mail-Account (statt Name einfach xy)
- zwei bezahlte Programme (iMemento und Kopfrechnen) mit einem iTunes-Konto synchronisiert, anschl. Konto gelöscht und anderes Konto angemeldet (wo nicht die Kreditkartendaten hinterlegt sind …)
- Gratis-Apps mit zweitem Konto synchronisiert
- Einschränkungen mit Passwort geschützt und entsprechend unerwünschte Inhalte gesperrt (Apps, Musik, Video unter 12 Jahren)
- Div. Einstellungen wie Helligkeit, Lautstärke, Bluetooth aus, Ortungsdienste aus, Automatische Sperre, Code-Sperre, Landeseinstellungen konfiguriert nach meinen Wünschen
- Audiofiles Englisch und Französisch synchronisiert
- Klassenpodcast abonniert
- MobileMe-Account der Klasse konfiguriert, damit „Mein iPhone suchen“ funktioniert (alle anderen Funktionen ausgeschaltet)
Dieses Muster-iPhone habe ich dann mit der iTunes-Bibliothek synchronisiert (also auch ein Backup erstellt). Anschliessend musste ich noch alle iPhones auf die neue Firmwarversion 3.01 updaten und konnte dann nach dem erfolgreichen Updateprozess „aus Backup wiederherstellen“ auswählen. Dort wählte ich dann das Muster-iPhone aus. Nach dem Wiederherstellungsprozess konnte ich das iPhone umbenennen auf den Namen des Schülers. Das Neu-Aufsetzen war weder schwierig noch streng, aber seeeeehr zeitaufwändig.
Nach der Präsentation vom iPhone OS 3.1 fiel mir ein Link zu einem Configuration-Utility für Unternehmen auf, welches im Zuge der Neuvorstellung auch aktualisiert worden ist. Damit wäre vieles evt. einfacher gewesen – aber bei der Google-Recherche suchte ich halt nach „Schule“ und nicht nach „Enterprice“ 🙁
Die iPhones wurden in diesem Zustand an die Schüler übergeben und das funktionierte anfänglich recht gut. Probleme gab es beim W-Lan Passwort, welches anscheindend nicht gespeichert wurde, das musste ich dann bei jedem iPhone nochmals eingeben (wir haben ein sicheres PW mit Klein-/Grossbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen – nicht gerade einfach auf der iPhone-Tastatur …).
Grössere Probleme hatte ich mit dem Educanet2-Mail: Am Visualizer zeigte ich den Schülern Schritt für Schritt, wie sie in den Einstellungen xy durch ihren Namen ersetzen mussten und wo sie das Passwort eingeben sollten. Bei ca. der Hälfte der Klasse funktionierte anschliessend der Mailempfang – bei einem Viertel fanden wir kleine Tippfehler und konnten die auch funktionstüchtig beheben. Beim letzten Viertel weiss ich jetzt noch nicht, was das Problem war – habe aber lange danach gesucht. Alles richtig geschrieben – 1 zu 1 mit einem anderen iPhone verglichen – exakt gleich konfiguriert – Passwörter zurückgesetzt und neu eingeben – kein Empfang! Ich habe dann die Accounts einzel gelöscht und „von Hand“ eingegeben – klappte …
Freudig zeigte ich den Schülern, wie sie nun Fotos hochladen können (das mussten sie ja für die Schulreise üben) und liess sie machen – funktionierte nicht! Auf meinem persönlichen iPhone werden die Educanet2-Mails über einen SMTP-Server eines anderen Kontos gesendet, die Schüler haben aber kein anderes Konto und der Postausgangsserver von Educanet2 liess nicht nicht richtig konfigurieren. Da die Zeit drängte, eröffnete ich einen Bluewin-Account für die iPhone-Klasse und lasse die Educanet2-Mails nun über dessen SMTP-Server senden. Diese Übergangslösung löste natürlich wieder eine nächtliche Fingerübung für mich aus – nicht streng, aber eben …. zeitaufwändig und etwas stupid.
Probleme gab es dann noch mit dem Kalender, die Suche nach der Ursache dauerte recht lange und ist auch etwas kompliziert zum Erklären.
- Kurzfassung: Auf einigen iPhones der Schüler wurden private Termine von mir gelistet, den Kalender konnte ich aber nicht löschen. Diese iPhones musste ich neu aufsetzen …
- Langfassung: Ein Kind kommt zu mir und fragt, warum auf seinem iPhone „Kündigungstermin Versicherung“ steht … etwas überrumpelt schaue ich die Terminliste etwas genauer an und entdecke div. persönliche private Termine (auch sehr persönliche Termine). Ich habe die iPhones mit diesem Problem, es waren nur drei, neu aufgesetzt. Nach einer Woche tauchte das Problem bei einem weiteren Kind auf! Nach langem Suchen merkte ich, warum es so war. Im Frühling hatte ich Probleme mit MobileMe und der Synchronisation (gemäss Forenberichten war ich ja nicht der einzige …). Ich habe damals zur Sicherheit und zur Fehlersuche alle meine Daten auf mein zweites MobileMe-Konto geladen und nach der Problemlösung irgendwann vergessen. Dieses zweite Konto wurde in den Sommerferien zum Klassenkonto und die Termin habe ich nicht gesehen – ergo nicht gelöscht. Weil nun die Schüler die Funktion „mein iPhone suchen“ über diesen MobileMe-Account synchronisiert haben, kam es teilweise zur Synchronisation dieses Kalenders via diesem Account. Dass ich nicht sofort auf die Lösung kam, erstaunt wohl nicht.
Ein weiteres Problem kam dann noch auf, dass einige iPhones im W-Lan eine IP erhielten, welche bereits für meinen Computer vergeben war. Diesen IP-Konflikt konnte ich mit einer MAC-Adressen-Reservierung auf dem Airport lösen.
Fazit: So einfach und simpel wie der Einsatz von iPhones zum Privatgebrauch lief es bei mir nicht. Dank meinem Wissen, meiner Erfahrung und meinen Ausbildungen im Netzwerkbereich konnte ich alle Problemen selber lösen. Ich denke mal, ein „nicht-ICT-Freak“ wäre überfordert mit diesen Situationen und würde auf externe Hilfe warten oder das Projekt abbrechen. Dies deckt sich auch mit der Erfahrung, welche ich in meinen ICT-Kursen mache: Dort wo der Support gut geregelt ist, wird ICT deutlich lieber und häufiger eingesetzt. Die Lehrperson kann und will sich nicht mit Computerproblemen herumschlagen, sondern ICT einsetzen.
Pingback: iFUN.de/iPhone :: Alles zum iPhone − iPhone-Projektschule: Ein Zwischenstandsbericht
Pingback: iPhone-Ticker.de − iPhone-Projektschule: Ein Zwischenstandsbericht
Sehr interessanter Bericht! Ich hoffe das Projekt läuft weiterhin auf vollen Touren und bringt Ihnen und den Kids weiterhin auch den erforderlichen Spaß!
Ausdauer ist gefragt 😉
Interessant mitzuverfolgen! Klingt sehr „geerdet“ und nicht nach Hochglanzprospekt.
Zum Thema Fotos hochladen:
Ich nehme jetzt einfach mal an, dass du mit Flickr arbeitest. In solchen Fällen gehe ich jeweils folgendermassen vor:
1. Ich richte einen separaten educanet2-Benutzer ein, z.B. fotos@Institution.educanet2.ch
2. Im Mailservice dieses Users richte ich eine Weiterleitung auf die geheime Flickr-Mailadresse ein.
3. Den Schülern gebe ich bekannt, dass während der Zeit des Projekts die Fotos an fotos@Institution.educanet2.ch geschickt werden können (per Mail, mit dem Handy oder wie auch immer)
4. Wenn das Projekt zu Ende ist (oder jemand Unfug macht), ändere ich auf Flickr die Adresse und teile den SuS mit, dass ab sofort Bilder nicht mehr hochgeladen werden können.
Nu hättest Du auf meiner Webseite nach Schule unter Software gesucht so wäre der iPhone Configurator erschienen….;)
Das mit dem WLAN hätte ich wohl via Copy and Paste gelöst, sei dies via Notiz oder aber auch einem Email das wäre doch ein bisschen einfacher gewesen, mein Passwort ist auch ein bisschen komplex zum abtippen!
Sehr interessanter Bericht. Vielen Dank!
Hallo, sie sollten es mal mit iphone configuration utility probieren, dafür ist es auch gedacht, um iphones zu konfigurieren.
Name, email accounts, wlan/vpn einstellungen, freigaben und Anwendungen lassen sich ganz easy konfigurieren und als Profile speichern.
Dann nur noch ein iphone anstecken, profil auswählen und installieren…
Pingback: Projektschule Goldau: Zwischenbericht des iPhones Projekts « iNewsPoint
Pingback: mFX.ch - iPhone Blog