Seit dem Start des iPhone-Projekts habe ich mehrmals einen Podcast mit dem aktuellen Diktat erstellt und im Wochenplan die Schüler damit lernen lassen. Es war vor allem für fremdsprachige Kinder ein grosser Vorteil, dass auch ihnen so oft und korrekt diktiert wurde, wie sie wollten. Ende Woche diktierte ich dann den Text und liess die Schüler schreiben. Das war für die einen ein Riesenstress, für die anderen eher langweilig (wer mag sich selber nicht daran erinnern?).
Heute ging ich noch einen Schritt weiter: Jeder Schüler durfte das Diktat mit seinem iPhone alleine schreiben.
Ich musste in dieser Zeit nur aufpassen, dass alles mit rechten Dingen zu her geht – das fand ich weitaus besser, als den Text zu diktieren!
Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler:
-Man hat keinen Stress mit der Zeit.
-Ich möchte es immer so machen.
-Man kann Pause drücken und eine Textstelle auch nochmals hören.
-Man kann es zwei oder dreimal hören, wenn man unsicher ist.
-Der Nachteil ist, dass einige viel länger haben.
Ausser im letzten Votum wurde die Übung also als Erfolg gewertet. Diejenigen die länger hatten, waren sicher sehr froh und die Resultate zeigen auch, dass die Langsameren eher zeigen konnten, was sie in Orthografie beherrschen. Der Durchschnitt lag bei 2.2 Fehlern, 40 % schrieben fehlerfrei! Damit die Schüler aber trotzdem auch im „unter Stress schreiben“ Übung haben, werde ich die Diktate ab und zu auch auf herkömmliche Weise durchführen. Denn sie müssen ja nach der 6. Klasse noch drei weitere Jahre in die Schule und werden dort kaum Diktate als Podcasts machen.
Die Variante, mit einem Podcast einen Text zu schreiben, finde ich eine feine Sache. Etwas merkwürdig mutet der Hinweis an, dass auch das «unter Stress Schreiben» einen Wert im Hinblick auf spätere Schuljahre darstellen soll. Rechtschreibung lässt sich ganz prima ohne den Dinosaurier «Dikat» erlernen, dies einfach eine Behauptung einer Lehrerin, für die keine unteren Schuljahre Diktate üben müssen ;-).
Mit meinem Hinweis meine ich nicht, dass dies so richtig sei. Ich spreche nur aus Erfahrungen, welche ich mit meinen ehemaligen Klassen gemacht habe. Zumindest an unserer Abnehmerschule wird der Faktor Zeit leider immer noch in die Bewertung miteingepackt. Darauf versuche ich meine Schüler auch etwas vorzubereiten.