Die (unerfüllbare?) Suche nach idealen Schulgeräten

Bei 1:1-Projekten taucht unter anderem immer die Frage nach den Merkmalen idealer Schulcomputer auf. Wie sollten die persönlichen Computer der Lernenden aussehen, über welche Funktionen sollten sie verfügen?

Im aktuellen Projekt Digitaler Alltag habe ich den drei beteiligten Lehrern die Wahl überlassen, ob ihre Schülerinnen und Schüler mit Handhelds oder Tablets ausgestattet werden sollten. Die Überlegungen der drei Lehrer sind hier nachlesbar:

Ich muss zugeben, dass ich als Projektleiter schon ein wenig stolz war, dass ich die Entscheidung über den „richtigen“ Gerätetyp den Lehrpersonen überlassen habe. „Die Schulstufe beeinflusst den richtigen Gerätetyp“ war meine Überlegung dahinter. Aktuell frage ich mich, ob pro Schulstufe identische Geräte ideal sind, oder ob ab einem gewissen Alter – ähnlich wie unterschiedliche Lernstile – sich auch unterschiedliche Computernutzungsgewohnheiten herausbilden, so dass idealerweise die Schülerinnen und Schüler die Wahl des Gerätetyps haben sollten. Aktueller Auslöser dieser Überlegungen war neben Diskussionen und Beobachtungen an Tagungen diesen Herbst der Hinweis auf eine Jus-Studentin, die ihre Masterarbeit mit dem Smartphone schreibt. Geht das? Und was schliessen wir daraus?

Hier geht’s zur ganzen Geschichte…

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Animanca

Obwohl ich mich, über die von mir aus gesehen sinnlosen Sammelfieber-Aktionen der Migros, nerve (z.B. www.animanca.ch), möchte ich über einen Einsatz damit berichten. Wir hatten heute in der Schulverlegung das Problem, dass der Schnee unseren Wanderabsichten ein Strich durch die Rechnung zog. Da wir unsere iPods mit iMotion bestückt haben und unsere Stative auch da waren, hatten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, ein „unboxing“ ebendieser Animanca’s zu machen. Hier sehen sie die Resultate:

 

Film 1

Film 2

Film 3

Film 4

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Ornamente

Diese Woche standen im Mathebuch geometrische Übungen auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler zeichneten mit Zirkel und Lineal diverse fortlaufende Formen zu schönen Ornamenten.

Als Hausaufgabe mussten Sie in ihrer Umwelt auf die Suche nach verschiedenen Ornamenten und geometrischen Formen gehen. Im Lehrerkommentar steht, die Schüler sollen sie suchen und fotografieren. Dank unseren Geräten kein Problem, ich habe schon in einem früheren Beitrag in diesem Blog auf die Wichtigkeit der Kamera hingewiesen.

Die Schüler haben ein buntes Potpourri zusammengebracht:

Beläge innen

Beläge aussen

Stoff

Diverse andere Ideen

 

Alle Bilder gezippt, hier downloaden: Ornamente .

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Was würdest du am iPad am meisten vermissen…

Diese Frage habe ich den Schülerinnen und Schüler meiner Klasse nicht gestellt. Ich habe sie es erfahren lassen. Vor den Sommerferien schlossen wir die iPads eine Woche lang weg. Ohne Ankündigung, einfach so.

Nach einer Woche wollte ich dann wissen, wie es ihnen dabei erging. Lediglich ein Schüler vermisste das Gamen auf dem Tablet. Das mag daran liegen, dass die meisten Kids sowieso mehrere Spielkonsolen zur Verfügung haben und entsprechend ausweichen konnten. Einige vermissten das iPad tatsächlich auch für die Schule, sie benützen es nämlich als Hausaufgabenbüchlein. Einige fanden auch, dass es ihnen im Unterricht fehlte: um einen Text nochmals zu hören, um eine Aufgabe der Werkstatt zu fotografieren und so jederzeit zur Verfügung zu haben, um die Pausen zwischen Arbeiten zu überbrücken usw.

Am meisten vermisst wurde aber, mit überraschend grosser Einstimmigkeit, die Möglichkeit zur Kommunikation. iMessages ist eines der meist genutzten und während jener Woche meist vermissten Programme. Auch wenn ich mich über den Inhalt ihrer Nachrichten manchmal wundere und deren Wert wohl kaum richtig schätze (Hoi, wie gads, was machsch…), so scheint es für die Kinder doch sehr wichtig zu sein, quasi jederzeit mit den anderen kommunizieren zu können. Selbst da würden zu Hause ja andere Mittel zur Verfügung stehen (Telefon, Computer…). Aber offensichtlich werden diese weniger gerne genutzt als das iPad.

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App Tipp: Evernote

Lange Zeit verschmähte ich die App mit dem Elefanten. Ich erkannte den Nutzen nicht und deinstallierte die App sogar wieder von meinem iPad.

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Letzten Frühling suchte ich wieder einmal eine Möglichkeit, Checklisten elektronisch zu führen und zwischen mehreren Devices zu synchronisieren. Dabei stiess ich ziemlich rasch wieder auf Evernote. Also wagte ich mich doch einmal daran und nutze es inzwischen ziemlich ausgeprägt.

Grundsätzlich ist Evernote ein Notizprogramm, das jedoch nützliche Erweiterungen beinhaltet. So kann beispielsweise der Ablauf einer Unterrichtseinheit festgehalten werden. Die Arbeitsblätter, Kopiervorlagen, Audiotracks oder Folien können direkt als PDF angehängt werden. So ist alles, was für eine Lektion gebraucht wird, an einer Stelle gesammelt. Das finde ich sehr übersichtlich. Ausserdem kann bei Bedarf mittels Airprint vom iPad aus ein Arbeitsblatt gedruckt werden. Äusserst nützlich, wenn gerade wieder einmal ein Schüler sein Blatt nicht mehr findet. Evernote überzeugt also nicht bloss in der Unterrichtsvorbereitung, sondern ist ein praktischer Begleiter während dem Unterricht selbst.

Ebenfalls ungemein nützlich sind die Checklisten, als Lehrer hat man ja reichlich davon zu führen. Anfangs Stunde laufe ich durch die Klasse und kann nur noch auf meiner vorbereiteten Liste abhaken, wer was mitgebracht hat. Und jetzt kommt der Clou: Ich kann einzelne Notizbücher meinen Schülern freigeben. So haben sie jederzeit die Übersicht, was sie mir noch abgeben müssen. Die Zeiten, als ich vor der Klasse stand und jede Pendenz einzeln vorlesen musste, sind vorbei. Ich sage bloss noch: Schaut in Evernote, was ihr mir abgeben müsst und bringt es zu mir.

Beispiel einer Checkliste aus Evernote

Natürlich gehen gleich viele Hausaufgaben vergessen wie früher, aber ich habe einen besseren Überblick und kann diesen mit den Schülern teilen.

Als Randbemerkung möchte ich erwähnen, dass ich mir genau diese Funktionen von unserer offiziellen Lehrersoftware „Lehreroffice“ erwarte. Die Veröffentlichung einer Mobile-Version von Lehreroffice ist für diesen Herbst vorgesehen. Ich werde sie auf Herz und Nieren testen 🙂

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1×1 Training mit der Kopfrechen-App

Bei einem Besuch in der Klasse von Padi Bernhard erhielt ich in der letzten Woche Einblick in die Arbeit der Schülerinnen und Schüler mit dem Mathematik-App „Kopfrechnen“.  Die 18 Viertklässler haben mir spannende Geschichten erzählt, wie sie das kleine 1×1 mit der App trainieren. Vorausgegangen ist die Rückmeldung von Padi Bernhard, wie viele Kopfrechnungen die Klasse von anfangs April bis Ende Juni gelöst hat. Nur die 1×1 Rechnungen der Schwierigkeitsstufe 2 gezählt, waren es 39’550 (das entspricht 79‘100 Punkten beim 1×1 App). Zwei Mädchen der Klasse haben alleine 17’500 Rechnungen zum Total beigetragen. Zählt man diese beiden fleissigsten Rechnerinnen ab, hat jede Schülerin und jeder Schüler zirka 1250 1×1 Rechnungen gelöst. Nicht mitgezählt wurden die Kopfrechnungen zu den Grundoperationen. 

Bei meinem Besuch habe ich die Schülerinnen und Schüler nach dem Wo, Wann und der Motivation gefragt. Die Kinder geben an, dass sie in der Schule dann mit der Kopfrechen-App üben, wenn eine Arbeit beendet wurde oder Zeit für eine eigene Aktivität zur Verfügung steht. Zuhause wird vor allem am Nachmittag geübt. Nach dem Erledigen der Hausaufgaben machen sich die meisten ans Kopfrechentraining. Dies geschieht dann in der Küche am Esstisch, im Wohnzimmer auf dem Sofa oder im eigenen Zimmer auf dem Bett. Jede und jeder hat so seinen Lieblingsplatz. Viele Kinder geben an, dass die Eltern die Zeit von 10 bis 20 Minuten oder die Anzahl zu lösender Bilder vorgegeben und kontrollieren. Der iPodtouch ermöglicht aber auch, dass die Kinder im Auto, im Zug oder bei anderer Gelegenheit mit diesem spielen oder rechnen. Nur zwei Kinder haben angegeben, dass der iPodtouch auch in den Ferien dabei war. Die Angst das Gerät zu verlieren, war wohl bei vielen Eltern zu gross. Auch mit der Kopfrechen-App ist das 1×1-Training anstrengend. Viele erzählen, dass die Motivation nachgelassen hat. Andere Apps sind natürlich lustiger und haben mehr „Action“.  Zu Beginn waren die Hintergrundbilder sehr interessant. Die Knaben bevorzugen Tiere und Technik, die Mädchen Tiere und Blumen. Nun kennen die Kinder die Bilder, würden gerne eigene Bilder knipsen und diese als Hintergrundbild beim Rechnen verwenden. Super Idee, mal sehen, was der Programmierer dazu meint.

Doch die Viertklässler zeigen Ausdauer. Denn auch in den Sommerferien wurde geübt und sie wagen sich nun an schwierigeren Aufgaben der Schwierigkeitsstufen 3 und 4 heran. Bin gespannt, wie es mit dem Kopfrechentraining weiter verläuft.

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Museumsbesuch mal anders

Sie haben bestimmt auch so Ihre Erinnerungen an die Museumsbesuche mit der Schule. Man wird hindurch gehetzt und muss dabei Fragen beantworten, mit Frageblatt und Bleistift ausgerüstet. Blöd nur, dass man sich nirgends aufstützen darf (berühren ist ja überall strengstens verboten). So wird das Schreiben zur Tortur, die Löcher der Bleistiftspitze im Blatt zeugen davon.

Während unserer Schulverlegung im Rhonetal besuchten wir das Schloss Chillon am Genfersee. Die Fragen und Aufgaben wurden vorgängig als PDF auf das iPad geladen. Ich habe die Kinder noch selten so motiviert durch ein Museum flitzen sehen. Es wurde fotografiert, gezeichnet, geschrieben… natürlich wurde unterwegs auch ausgetauscht, diskutiert und verglichen. Und am Ende bekam ich als Lehrer nicht irgendwelche zerknüllten, zerstochenen und unlesbaren Blätter zurück, sondern saubere und übersichtliche Lösungen.

Mit dem Finger auf dem iPad zeichnen geht sehr genau, wie diese Schülerin beweist.

Dabei unterstützte uns natürlich auch die tolle App des Schloss Chillon. Es wäre wünschenswert, wenn mehr Museen solche Apps zur Verfügung stellen würden.

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Sie… – döf me au Musig lose?

Ich muss zugeben, als ich die Frage „Sie! Döf ich zum Zeichne au chli Musig ufem iPod lose?“ zum ersten Mal hörte, wusste ich im ersten Moment nicht, was ich darauf antworten sollte. Zum einen hatte ich diese Frage in meinen 20 Jahren Schule noch nie gehört und zum andern, wusste ich nicht, was passiert, wenn ich einfach „ja“ dazu sagen würde. Würden dann alle andern auch gleich nachziehen wollen? Würden sie dann anstatt zu zeichnen Musik hören sich nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren? Oder würde man dann beim Abschreiben oder bei einem Aufsatz – oder noch schlimmer beim Rechnen auch plötzlich Musik hören wollen? Natürlich nicht. Blödsinn.

Mal ehrlich: Was gibt es Schöneres, als sich beim Zeichnen seine eigenen Lieder (oder das geliebte Hörspiel) anzuhören. Nicht die Musik eines Mitschülers, die der Lehrer via Stereoanlage abspielt, weil er das im Zeichnen schon immer so gemacht hat und schliesslich auch jeder mal mit seiner Musik drankommt. Ganz egal, ob’s gefällt oder nicht. Da kommen mir eigene (qualvolle) Zeichenstunden in den Sinn, wo ich 90 Minuten lang Volksmusik erdulden musste, nur weil Sepp endlich auch dran war und seine Ländler-Kassette für den Zeichenunterricht am Nachmittag halt leider nicht zuhause liegen gelassen hatte.

„Ja, natürlich. Gute Idee, Michi“, sagte ich und stelle erstaunt fest, dass bloss ein einziger Schüler spontan nachzieht und auch gleich seinen Kopfhörer hervorkramt, um es Michi gleichzutun. Der Rest zeichnet friedlich weiter oder konzentriert sich wieder auf das spannende Ferienerlebnis, das ihm eben der Banknachbar gerade erzählt. Ich lehne mich gemütlich zurück, verschränke die Arme hinterm Kopf und bin zufrieden über meine Antwort. Ich beobachte noch ein wenig die Klasse und bin froh, dass die Kinder nun jeweils ihre eigene Musik hören dürfen, wenn sie zeichnen. Genauso wie ich selbst gerade beim Schreiben dieses Blogs oder fast immer, wenn ich an etwas Kreativem arbeite. Ich finde diese Frage so toll, dass ich mich selber ein wenig darüber wundere, wieso ich nicht selber schon viel früher darauf gekommen bin?

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Digitaler Dozierenden-Alltag

An der Projektschule Goldau haben wir unterdessen drei Jahre Erfahrung mit persönlichen digitalen Kleingeräten in der Primarschule. Dies Erfahrungen stossen im In- und Ausland auf reges Interesse (siehe z.B. letztes Posting).

Doch was bekommt die Pädagogische Hochschule, die knapp 500 Meter von der Projektschule Goldau entfernt Kindergarten- und Primarlehrpersonen ausbildet, davon mit? An der PHZ Schwyz wird seit der Gründung mit digitalen Medien gelehrt und gelernt. Es gibt seit Beginn ein Notebook-Obligatorium für Studierende und Studiengänge mit Präsenzreduktion und Blended Learning-Modulen. Doch ist es noch zeitgemäss, Studierenden das Lehren und Lernen mit Notebooks zu vermitteln, während in der innovativen Schulpraxis digitale Kleingeräte in den Hosentaschen der Kinder ganz andere Potenziale bergen?

Dies waren die Überlegungen, die in Anlehnung ans Projektschulprojekt Digitaler Alltag zum Projekt Digitaler Dozierenden-Alltag an der PHZ Schwyz geführt haben. In diesem Projekt werden die Dozierenden der PH im Umgang mit digitalen Kleingeräten gefördert und gefordert, damit sie diese sinnvoll in der Aus- und Weiterbildung einsetzen können. Mitte Juni 2012 hat eine erste ganztätige Weiterbildung stattgefunden. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Prof. Norbert Pachler (London) und Maren Risch (Mainz), die am Vortrag die Projektschule besucht hatten.

Nach dem Mittagessen fand ein QR-Code-Parcour im Schulhaus statt, bei dem die Dozierenden in lockeren Gruppen sowohl technische als auch didakticshe Möglichkeiten ihrer Geräte kennenlernen und diskutieren konnten:


Erstes Einlesen von QR-Codes


Und jetzt?


Der nächste Posten  ist gefunden…


… und auf dem Weg bleibt Zeit zum Fachsimpeln.

Am Nachmittag haben die drei Projektschullehrer aus dem digitalen Alltag erzählt und mit den Dozierenden diskutiert.

Diese Weiterbildung war ein erster Schritt, doch die Motivation scheint da:

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Interessantes Interesse aus dem Ausland

Nicht nur das vergangene iPhone-Projekt, auch das aktuelle Projekt Digitaler Alltag weckt das Interesse von Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland. So wurde die Projektschule Goldau im Juni 2012 unter anderem von Besucherinnen und Besuchern aus Liechtenstein, Deutschland und England besucht.


Prof. Norbert Pachler von der London Mobile Learning Group (LMLG) auf Schulbesuch

Diese Besuche sind oft auch für die Projektschule interessant, richten sie doch manchmal die Aufmerksamkeit auf Aspekte, welche für die Projektbeteiligten selbstverständlich sind. Uns fällt z.B. nicht besonders auf, dass die Projektschullehrer ihre Schülerinnen und Schüler bei gegebenem Anlass auch loben, dass die Kinder manchmal während des Unterrichts das Klassenzimmer verlassen dürfen oder dass Lachen im Fremdsprachenunterricht erlaubt ist:


Zwei Schülerinnen versuchen auf der Schulhaustreppe lachend, mit ihrem Gerät französisch zu sprechen

P.S.: Bei medien+bildung.com berichtet Maren Risch von ihrem Besuch an der Projektschule Goldau: MyMobile in der Schweiz.

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